Enterprise Content Management, Teil 4

ECM: Auswahlhilfe für die passende ECM-Software

Komplettlösungen – ECM-Suiten

Grob lässt sich der Markt für ECM-Software in zwei Segmente unterteilen: Hersteller von Komplettlösungen und Spezialanbieter. Das erste Segment bilden die klassischen ECM-Anbieter, die vollständige ECM-Suiten verkaufen. Solche Hersteller sind beispielsweise Open Text und IBM: Sie verfolgen den Ansatz, sämtliche ECM-Funktionalitäten zur Verwaltung, Speicherung, Archivierung, Erfassung und Auslieferung von Dokumenten und Content in einem Paket anzubieten.

Diese ECM-Suiten der führenden Anbieter sind nicht von Grund auf konzipiert und neu entwickelt worden. Vielmehr enthalten diese ECM-Pakete in der Regel mehrere Produkte, die durch Zukäufe erworben wurden.

Beispielsweise hat IBM im Jahr 2005 den kalifornischen ECM-Spezialisten Filenet gekauft, der Storage-Hersteller EMC den Content-Management-Anbieter Documentum und Open Text das Software-Haus Hummingbird. Oracle hat von Stellent eine CM-Lösung übernommen, die nun als „Universal Content Management Lösung“ angeboten wird. Dem Kunden werden diese Sammlungen als Komplettlösungen verkauft - in der Regel sind die einzelnen Komponenten der Suiten aber nur sehr lose miteinander verbunden.

Spitzengruppe: Laut Gartner sind IBM, Open Text, Oracle und EMC die führenden ECM-Hersteller (Quelle: CIO / Gartner)
Spitzengruppe: Laut Gartner sind IBM, Open Text, Oracle und EMC die führenden ECM-Hersteller (Quelle: CIO / Gartner)

Vier Anbieter sind bei den ECM-Suiten nach den Analysten von Gartner führend: EMC, Open Text, IBM und Oracle (siehe Grafik). Ein reinrassiger ECM-Anbieter ist dabei nur Open Text, die anderen – IBM, Oracle und EMC – sind als Infrastrukturanbieter mit einem breit angelegten Software-Portfolio vertreten. Dass IT-Infrastrukturanbieter ins ECM-Business einsteigen, ist nicht weiter erstaunlich: Grundlegende Content-Management-Funktionen werden immer mehr Bestandteil der IT-Infrastruktur in Unternehmen.