E-Poll - Frankreich testet elektronische Wahl

Das so genannte E-Voting oder E-Poll feiert bei den Präsidentschafts- und Nationalversammlungswahlen in Frankreich Premiere. In den französischen Städten Merignac und Vandoeuvre-les-Nancy sollen 1.500 Wähler im Rahmen eines Tests elektronisch ihre Stimme abgeben.

Das dazu notwendige Verfahren wurde von einem Konsortium entwickelt, zu dem unter anderem die France Telecom gehört. Wie die Computerwoche berichtet, erhalten die ausgesuchten Testwähler eine Smartcard, die ihre persönlichen Daten und biometrische Informationen (Fingerabdruck) enthält.

Am Wahltag müssen sie sich bei der örtlichen Gemeindeverwaltung melden. Nach der Identifizierung mit Hilfe der Smartcard stimmen sie über mit Touch-Screens ausgestattete Terminals ab. Die Wahlentscheidung wird über ein gesichertes Netzwerk zu speziellen Servern geleitet. Dort erfolge die Auswertung in einer "voll abgesicherten Umgebung".

In Vandoeuvre sollen darüber hinaus besondere Audio-Systeme bereitstehen, um auch Blinden die Teilnahme an dem elektronischen Verfahren zu ermöglichen. Allerdings handelt es sich bei der Aktion lediglich um einen Test im Rahmen des von der EU gesponserten Projekts "E-Poll". Da die elektronische Stimmabgabe derzeit in Frankreich noch keine rechtliche Gültigkeit besitzt, müssen die daran teilnehmenden Wähler zusätzlich noch auf traditionelle Weise ihr Kreuzchen machen. (Computerwoche/uba)