E-Plus geht an KPN Royal Dutch Telecom

Überraschend hat der niederländische Telefonkonzern KPN einen 77,5 Prozent-Anteil am deutschen Mobilfunkanbieter E-Plus gekauft. Bisher galt France Telecom als heißer Favorit für den vakanten Mobilfunkanbieter.

Die Franzosen sind deshalb auf den US-Konzern BellSouth nicht gut zu sprechen. BellSouth nutzte sein Vorkaufsrecht auf 77,5 Prozent der E-Plus-Aktien und verkaufte sie umgehend an KPN Royal Dutch Telecom. Dabei hatten VEBA und RWE bereits einen Vertrag mit France Telekom geschlossen, in dem sie den Franzosen ihren 60-Prozent-Anteil an E-Plus zusicherten. Vorbehaltlich der Zustimmung von BellSouth.

Die Niederländer feiern sich nun selbst schon als drittgrößten Mobilfunkanbieter in Europa. Allerdings fehlt noch die Zustimmung der Aufsichtsbehörden. Zu den 3,6 Millionen KPN-Kunden kommen die 3,1 Millionen deutschen Kunden (rund 16 Prozent Marktanteil) der Nummer drei des deutschen Mobilfunkmarktes. Zum Vergleich: Der deutsche Marktführer Mannesmann hat allein 7,9 Millionen D2-Mobilfunkkunden.

Bisher verteilten sich die Aktien von E-Plus zu 17,25 Prozent auf Vodafone-AirTouch und zu 60,25 Prozent auf VEBA/RWE. BellSouth bleibt vorerst mit 22,5 Prozent an E-Plus beteiligt. Nach Ablauf einer mehrjährigen Übergangsfrist stehen dem US-Konzern mehrere Optionen zur Umwandlung der Aktien in KPN-Anteile offen.

Nach der Fusion mit dem Viag-Konzern war VEBA gezwungen, die E-Plus-Anteile zu verkaufen. Das Lizenzrecht verbietet zwei Mobilfunklizenzen (Viag-Interkom) in einer Hand. (uba)