Nutzung hängt auch vom Alter ab

E-Mail-Nutzung vom Bildungsgrad geprägt

Nach Angaben des Branchenverbandes BITKOM beeinflusst der Bildungsgrad die Nutzung von E-Mails weiterhin stark.

So würden nur 30 Prozent der Deutschen mit Hauptschulabschluss täglich private Mails versenden, bei Personen mit Abitur seien es mit 67 Prozent mehr als doppelt so viele, bei Personen mit Realschulabschluss 46 Prozent. Basis für die repräsentativen Angaben ist der Webmonitor von BITKOM und dem Marktforschungsinstitut Forsa. Der Webmonitor ist eine regelmäßige Erhebung. Befragt werden jeweils 1000 Personen ab 14 Jahren, die in Privathaushalten leben. „Die digitale Kluft ist in Deutschland weiterhin erschreckend groß“, kommentierte Prof. August-Wilhelm Scheer, Präsident des BITKOM, die neuen Zahlen. Bildungsferne Schichten haben zu Hause seltener einen Internetanschluss.

Abhängigkeit: Das Bildungsniveau prägt die private E-Mail-Nutzung. (Quelle: BITKOM)
Abhängigkeit: Das Bildungsniveau prägt die private E-Mail-Nutzung. (Quelle: BITKOM)

Nach Angaben des Branchenverbandes werden die Hersteller auch in Deutschland einfach ausgestattete und sehr preiswerte Geräte anbieten. Scheer: „So können sich die finanzschwachen Bevölkerungsgruppen die Welt des Internet leichter erschließen.“ Der BITKOM-Präsident sieht zudem die Politik in der Pflicht: „Die IT-Ausstattung der deutschen Schulen ist so schlecht wie in kaum einem anderen europäischen Land. Dabei sind grundlegende IT-Kenntnisse und -Erfahrungen in den meisten Berufen heute Standard.“ Scheer forderte die politisch Verantwortlichen auf, gegenzusteuern: „IT ist eine Kulturtechnologie wie Lesen und Schreiben. Sie muss in den Bildungsauftrag der Schulen voll integriert werden. Informatik sollte Pflichtfach sein, und neue Medien sollten im gesamten Fächerkanon als Lehr- und Lerninstrument standardmäßig Einsatz finden.“

Auch das Alter beeinflusst die private E-Mail-Nutzung. So nutzen von den 14- bis 29-Jährigen täglich fast drei Viertel E-Mails für private Kontakte, bei den 45- bis 59-Jährigen ist es knapp die Hälfte, bei den über 60-Jährigen noch gut ein Viertel. (mje)