Internet holt auf

DVD und Blu-ray-Disk bleiben beliebtestes Filmmedium

Der Großteil der Umsätze im Heimvideobereich wird immer noch mit physischen Datenträgern erzielt, so eine Studie des Marktforschungsunternehmens NPD Group. Diese zeigt, dass Verbraucher in den USA in den letzten drei Monaten rund 88 Prozent ihres entsprechenden Budgets für den Kauf von DVDs oder Blu-ray-Disks ausgegeben haben.

Trotz des sich abzeichnenden Wachstums im Online-Filmmarkt geben die Marktforscher Entwarnung, was eine mögliche Verdrängung des physikalischen Datenträgergeschäfts betrifft. "Die guten Nachrichten sind, dass jene Konsumenten, die sich ausgiebiger mit digitalen Videoangeboten beschäftigen, gleichzeitig dazu tendieren, mehr Geld für DVDs und Blu-ray-Disks auszugeben", erklärt Crupnick. So habe die Analyse für das erste Quartal 2009 ergeben, dass acht von zehn Nutzern, die Videoinhalte aus dem Web herunterladen, auch DVD-Filme kaufen oder leihen würden. Beim Blu-ray-Verkauf liegt der entsprechende Wert bei 25 Prozent. "Viele in der Heimvideoindustrie sorgen sich darum, dass digitale Filmkonsumenten sich endgültig von Medien auf herkömmlichen Datenträgern verabschieden könnten. Unsere Untersuchung belegt aber eindeutig, dass das bislang noch nicht der Fall ist", meint Crupnick.

Auch in Deutschland bestätigt der Bundesverband Audiovisuelle Medien (BVV) eine ähnliche Entwicklung "Hierzulande entwickelt sich der Heimvideomarkt durchwegs stabiler und erfreulicher als in den USA. 2009 verzeichnen wir bei den Absatzzahlen bis dato sogar ein Plus von 3,4 Prozent", stellt BVV-Geschäftsführer Oliver Trettin auf Nachfrage von pressetext fest. Der deutsche Videomarkt habe nunmehr im fünften Jahr in Folge einen Abverkauf der Bildtonträger von über 100 Millionen Stück vermeldet. "Mit 103,7 Millionen verkauften Einheiten in 2008 liegt der Absatz der Videoprodukte auf konstant hohem Niveau und verdeutlicht damit die ungebrochene Attraktivität der Heimkino-Software", betont Trettin. Insgesamt gesehen hat die Branche im vergangenen Jahr aus dem Verkauf physikalischer Film-Datenträger einen Umsatz von 1291 Millionen Euro erwirtschaftet.

Dem aktuellen NPD-Group-Bericht zufolge entfallen von den 25 Dollar, die US-Konsumenten im Schnitt monatlich für Filminhalte ausgeben, rund 63 Prozent auf DVD-Verkäufe und 18 Prozent auf Ausleihvorgänge. Weitere sieben Prozent der Monatsausgaben werden für den Erwerb von Blu-ray-Datenträgern aufgewendet. Im Vergleich zu traditionellen Möglichkeiten fällt hier der entsprechende Wert im Video-On-Demand-Bereich mit lediglich neun Prozent eher bescheiden aus. Bei den digitalen Video-Downloads sind es sogar nur drei Prozent. Schon der Vergleich mit den Vorjahreszahlen verdeutlicht aber den Aufwärtstrend beim Geschäft mit den Online-Filmangeboten. So gaben rund neun Prozent der insgesamt über 11.000 befragten US-Bürger mit Webzugang an, Filme per Video-Stream im Web zu schauen. Im Vorjahr hatte dieser Wert noch bei fünf Prozent gelegen. (pte/hal)