Enterprise-Lösungen für Online-Speicher

Dropbox & Co. im Unternehmen

Online-Speicher sind in. Hunderte Millionen Anwender nutzen Dropbox und ähnliche Services - oft auch für berufliche Zwecke. Aus Sicherheitsgründen sollten Unternehmen eigene Lösungen anbieten, doch welche?

Die vielen aus dem Boden schießenden Dienste zeigen, dass Online-Speicher zur Sicherung und zum Austausch von Dateien derzeit angesagt sind. Rund hundert Anbieter preisen zurzeit ihre Dropbox-ähnlichen Lösungen in vielen unterschiedlichen Varianten an. Den Überblick zu bewahren ist nahezu unmöglich, auch weil sich Funktionen, Umfang und Installationsmöglichkeiten laufend ändern. Aufgrund dieser Tatsachen resignieren viele Unternehmen und lassen ihre Mitarbeiter einfach gewähren nach dem Motto: Sollen sie ihren Lieblingsdienst doch nutzen. Diese Haltung ist jedoch fatal und birgt Gefahren, weil öffentlich verfügbare Online-Speicher in der Regel nicht die Sicherheit und Vertraulichkeit bieten, die Unternehmen für ihre täglichen Geschäftsprozesse benötigen.

Vorsicht vor der Public Cloud

Die meisten Lösungen für Privatanwender werden über die Public-Cloud angeboten. Dazu zählen zum Beispiel die Basisvariante von Dropbox sowie Amazon Cloud Drive, SugarSync oder HiDrive. Bei diesen Diensten gibt es in der Regel keine Aussage, wo die Daten gespeichert werden. Dies gilt selbst dann, wenn der Anbieter in Deutschland beheimatet ist. Da es sich aber meist um US-amerikanische Betreiber handelt, unterliegen sie dem Patriot Act, sodass die dortigen Regierungsbehörden prinzipiell jederzeit die abgelegten Daten auslesen können. Damit gefährden deutsche Unternehmen ihre zumeist strengen Compliance-Regeln für den Datenschutz sowie ihr geistiges Eigentum.

Aus diesem Grund sollten Betriebe Public-Cloud-Lösungen nur in Ausnahmefällen nutzen. Das ist beispielsweise dann unproblematisch, wenn die Daten keiner speziellen Geheimnispflicht unterliegen und prinzipiell von jedem eingesehen werden dürfen. Das können beispielsweise Marketingmaterialien oder allgemein verfügbare Produktinformationen sein. Daher eignen sich diese Dropbox-Dienste etwa für die Nutzung durch PR- oder Marketing-Abteilungen, um große Dateien mit einzelnen Ansprechpartnern oder auch einer Vielzahl von Personen zu teilen.

Doch ein Dateitausch in einem öffentlich zugänglichen Speicherdienst ist allemal sicherer als der Versand per E-Mail. Denn in dem Fall verschicken Mitarbeiter selbst sensible oder personenbezogene Daten meist unverschlüsselt. Zudem gibt es keinerlei Kontrolle darüber, wie der Empfänger mit den Daten umgeht. Er kann sie an einem unsicheren Ort speichern, an Unbefugte weiterleiten oder sogar veröffentlichen. Dagegen lässt sich in einem Online-Speicher der Dateizugriff auf bestimmte Nutzer sowie auf eine festgelegte Zeitspanne begrenzen. Selbst wenn diese Festlegungen so nicht erfolgt sind, kann eine Datei vom Filesharing-Dienst gelöscht werden. In diesem Fall verschwindet sie dann auch von den damit synchronisierten Ordnern auf PCs. Trotzdem bleiben bei Public-Cloud-Diensten erhebliche Sicherheitsrisiken bestehen. Dies hat hauptsächlich zwei Gründe:

  • Die Daten werden zwischen Endgerät und Online-Speicher im Internet in der Regel unverschlüsselt über ungesicherte Leitungen übertragen.

  • Die Identifizierungs- und Authentisierungsmethoden für den Dateizugriff sind bei den meisten Anbietern nicht besonders streng und lassen sich vergleichsweise leicht umgehen.

Daher eignen sich diese Dienste nicht für den Austausch oder die Speicherung vertraulicher Unternehmensdaten.