12-Bay-RAID

Drobo drängt mit iSCSI-System B1200i in den SMB-Markt

Mit dem 12-Bay-iSCSI-RAID-System "B1200i" will Drobo den SMB-Markt erobern. Das Produkt will über einen attraktiven Einstiegspreis von rund 10.000 Dollar und die automatische Datenverteilungsfunktion namens "Data-Aware-Tiering" punkten.

Drobos "Data-Aware-Tiering" arbeitet ähnlich wie EMCs "FAST"-Technologie (Fully Automated Storage Tiering). Informationen werden mit der Technologie applikationsspezifisch auf schnellere oder langsamere Speicherbereiche verteilt. Das System analysiert dazu online den Datenverkehr und weist ihn dem entsprechenden Array, bei Drobo "Zone" genannt, zu. Für den nicht unerheblichen Rechenaufwand hat der Hersteller in der Lösung eine 6-Kern-ARM-CPU verbaut, der Einfluss der Analyse auf die Übertragungsgeschwindigkeit ist laut Jim Sherhart, Senior Director Business Development, minimal.

Eine manuelle Einflussnahme auf die Verteilung ist allerdings nicht möglich, was manchem Administrator nicht gefallen wird. Immerhin lassen sich dank Thin Provisioning 255 LUNs mit einer Größe bis 16 TB definieren, auch wenn gar nicht so viel physikalischer Speicher zur Verfügung steht. Eine Drobo Dashboard genannte Managementoberfläche informiert den IT-Verantwortlichen über Auslastung und Betriebszustand aller angeschlossenen Systeme des Herstellers.

Bekannt geworden ist Drobo durch seine proprietäre RAID-Technologie "BeyondRAID", die auch im B1200i zum Einsatz kommt. Sie ermöglicht es unter anderem, Festplatten verschiedener Kapazität in einem Verbund einzusetzen und Drives im laufenden Betrieb aus- und einzubauen oder eine kleinere Harddisk durch eine größere zu ersetzen. Je nach Konfiguration ist dabei der Ausfall einer oder von zwei Festplatten abgesichert. Das einfache Management und die Flexibilität machte die Boxen vor allem bei professionellen Endanwendern wie Fotografen beliebt.

Um die Technologie, die hinter BeyondRAID steckt macht Drobo ein großes Geheimnis. Es gehe darum geistiges Eigentum zu schützen, so Sherhart, so lange noch nicht alle Patente eingetragen seien. Immerhin gibt es ein umfangreiches Whitepaper, das die Technologie erklärt. Sie können es unter der Adresse http://info.drobo.com/ebook anfordern (Angabe von Name und E-Mail-Adresse erforderlich).

In der 3 Höheneinheiten einnehmenden 19-Zoll-Lösung kann der Kunde bis zu zwölf 3,5-Zoll-SATA-, -SAS- oder SSD-Laufwerke einbauen. Drobo will die B1200i allerdings nicht als Leergehäuse anbieten. Zu groß sei die Gefahr, dass Kunden billige Platten einbauten und sich dann über mangelnde Leistung beschwerten, sagt Sherhart.

Um das System über iSCSI als SAN (Storage Area Network) zu nutzen, stehen drei Gigabit-Ethernet-Ports zur Verfügung. Ein Trunking ist allerdings nicht möglich. Bis zu 24 Server sind laut Hersteller an das System anschließbar. Vor allem in virtualisierten Umgebungen werde Drobo gerne eingesetzt, sagt Sherhart. So würden 60 bis 65 Prozent der 8-Bay-Variante in solche Umgebungen verkauft. Die B1200i ist für VMware vSphere 4.x und Citrix XenServer 5.6 zertifiziert, aber nicht für HyperV zertifiziert. Der Support für die Microsoft-Virtualisierungs-Plattform soll mit dem ersten Firmware-Update im vierten Quartal 2011 nachgezogen werden.

Der Hersteller sieht das System vor allem als direkte Konkurrenz zu HP P4000 (Lefthand) und Dell Equallogic - und genau deren Channel-Partner hat Sherhart auch im Visier: "Wir wollen gar nicht, dass Reseller von Lefthand oder Equallogic auf Drobo umsteigen", sagt er, "stattdessen bietet ihnen unser System die Möglichkeit, ihr Portfolio zu erweitern und so auch Kunden ein Produkt anbieten zu können, die diese Leistung brauchen, aber nicht das entsprechende Budget haben." (ChannelPartner/cvi)