Dreckschleuder: Badware statt Musik

Die Organisation Stopbadware.org will durch eine Beschwerde bei der US-Handelsaufsicht die Schließung einer vorgeblichen Musiksuchmaschine erreichen, die Spyware verbreiten soll.

Die von den US-Universitäten Harvard und Oxford gegründete Organisation Stopbadware.org hat eine formale Beschwerde bei der FTC (Federal Trade Commission) gegen FastMP3Search.com.ar eingereicht. Darin werfen die von Firmen wie Google, Lenovo und Sun unterstützten Internet-Aktivisten den Betreibern vor, einen Adware- und Spyware-Cocktail statt wie vorgegeben MP3-Dateien auszuliefern.

Wer auf dieser unter argentinischer Flagge segelnden, jedoch auf einem US-Server betriebenen Website nach Musikdateien sucht, wird zur Installation eines angeblich notwendigen Plugins genötigt. Dieses verhält sich nach einer Analyse von Stopbadware.org wie ein Trojanisches Pferd. Es installiert ohne Nachfrage eine Reihe von Programmen, die Suchanfragen umleiten, die Windows Firewall deaktivieren, die Startseite des Internet Explorers ändern und je Menge Werbe-Popups anzeigen.

Die versprochenen Musik-Dateien erhalte das Opfer jedoch trotzdem nicht. Die Entfernung der unerwünschten Programme gestalte sich zudem ausgesprochen schwierig, so die Analyse. Die installierte "Badware" verhindere auch den Aufruf der Web-Seiten von Sicherheitsunternehmen wie Symantec und McAfee, wo sich das Opfer eventuell Hilfe holen könnte.

Die Beschwerde bei der Handelsaufsicht FTC wird auch vom Center for Democracy and Technology (CDT) unterstützt. Möglicherweise zeigen sich schon erste Erfolge, denn die Website ist zurzeit nicht erreichbar. Eventuell zieht sie auch nur hastig auf einen anderen Server außerhalb der USA um.