DoubleClick Deutschland: "Wir sind sauber"

Laut einer Stellungnahme des Geschäftsführers von DoubleClick Deutschland hat der Online-Vermarkter keine "höchst private Informationen" für Marketingzwecke genutzt. Damit reagiert die deutsche Niederlassung auf eine Klage wegen Datenmissbrauchs, die in den USA gegen DoubleClick erhoben wurde.

"In Deutschland gibt es den gläsernen Konsumenten nicht", sagte Geschäftsführer Arndt Groth. Private Informationen über die persönliche und finanzielle Situation, den Gesundheitszustand, sexuelle Vorlieben oder Daten von Minderjährigen werden laut Groth "nicht erhoben, nicht gespeichert und nicht verwertet". Groth weiter: "DoubleClick Deutschland führt auch keine Datenbanken, in der nutzungs- und personenbezogene Daten zusammengeführt werden".

In den USA (siehe: weitere News zum Thema) ist DoubleClick von einer US-Bürgerin verklagt worden. Das Unternehmen identifiziere die Internetuser, zeichne das Surfverhalten auf und speichere diese Daten widerrechtlich, lautete der Vorwurf. Die Übernahme des US-Marktforschungsinstituts Abacus, das über umfangreiche Datensammlungen über Konsumenten verfügt, macht den Vorwurf erst recht brisant. Die Verknüpfung der online gesammelten Daten mit den offline Datenbeständen von Abacus mache viele US-Bürger identifizierbar und zu gläsernen Surfern.

DoubleClick Deutschland dementiert generell eine illegale Verbindung zwischen den Datenbeständen von Abacus und dem Online-Angebot. Arndt Groth: "Das Online-Angebot generiert neue Daten nur mit ausdrücklicher Zustimmung der Nutzer." Der Vorwurf entbehre für den deutschen Markt außerdem jeglicher Relevanz, weil Abacus nur über US-Daten verfügt. "Die Zusammenarbeit zwischen DoubleClick und Abacus betrifft daher auch nur den amerikanischen Markt."

Die Idee der zielgerichteten Werbung, die eine Datensammlung voraussetzt, ist für DoubleClick Deutschland dennoch interessant. Arndt Groth zitiert eine US-Studie, der zufolge 68 Prozent der Webnutzer bereit sind, private Informationen weiterzugeben, um zielgruppenspezifische Werbung zu erhalten. "Wenn sich dieses System in den USA durchsetzt und vom Konsumenten akzeptiert wird, werden wir auch über eine Einführung in Deutschland nachdenken." (uba)