Domino-Cluster verwalten

Die in Lotus Domino integrierte Cluster-Unterstützung ist eine relativ einfache Möglichkeit, um Cluster aufzubauen. Die speziellen Anforderungen, die Installation und die wichtigsten Konfigurationsschritte für Domino Cluster sind Gegenstand dieses Beitrags.

Einer der größten Vorteile von Domino-Clustern besteht darin, dass man keine speziellen Hardwareressourcen benötigt. Die Anforderungen an Plattenplatz, Prozessorleistung und Hauptspeicher sind zwar höher, weil mehr Repliken gespeichert und die Cluster-interne Kommunikation abgewickelt werden muss. Die komplexen Anforderungen an gemeinsam nutzbare Datenträger, wie sie bei „normalen“ Clustern üblichsind, gibt es dagegen nicht. Daher lassen sich Cluster auch einfacher in Testumgebungen aufsetzen, als das beispielsweise bei Windows-, Net- Ware- oder Linux-Clustern der Fall ist.

Anforderungen an den Cluster

Die Anforderungen an einen Cluster sind entsprechend gering. Grundsätzlich gilt, dass alle Systeme ab Domino 5.x in einen Cluster eingebunden werden können. Allerdings stehen neuere Funktionalitäten jeweils auch nur mit den aktuellen Domino-Versionen zur Verfügung. Daher bietet es sich an, entweder einheitlich mit Domino 6.5.x oder Domino 7 zu arbeiten oder – falls noch flächendeckend ältere Releases zum Einsatz kommen – eben einheitlich auf einer solchen Basis.

Die Server müssen über LAN-Verbindungen und TCP/IP kommunizieren. Ein dediziertes, privates LAN kann genutzt werden. Das ist zwar nicht zwingend erforderlich, aber empfehlenswert, da zwischen den Knoten in einem Cluster relativ viel kommuniziert wird. Wichtig ist auch, dass die Systeme der gleichen Domäne angehören, das gleiche Domino Directory nutzen und auf dem gleichen Notes Named Network arbeiten. Außerdem muss ein Administrations-Server explizit in der Domäne explizit konfiguriert sein, wobei dieser Server nicht Teil des Clusters sein muss.

Installation

Die Einrichtung eines Clusters ist einfach, weil bestehende Domino-Server einfach zu einem Teil des Clusters gemacht werden und die Konfiguration nicht beispielsweise schon bei der Anwendungsinstallation erfolgen muss.

Vor der Einrichtung des Clusters sollten allerdings bereits die Datenbanken und Repliken definiert sein. Für die Datenbanken sollte konfiguriert werden, dass mit konsistenten ACLs über die Repliken hinweg gearbeitet wird, um später Probleme beim Failover zu vermeiden. Außerdem muss die zeitgesteuerte Replikation konfiguriertwerden, auch wenn die Cluster-Replikation später ereignisgesteuert arbeitet. Die zeitgesteuerte Replikation wird beispielsweise benötigt, um Knoten im Cluster nach einem Ausfall wieder zuverlässig auf den gleichen Stand zu bringen.

Die Einrichtung der ersten Knoten in einem Cluster erfolgt über den Bereich Configuration des Domino-Administrators. Bei Cluster/All Server Documents können die Server ausgewählt werden, die in den Cluster aufgenommen werden sollen. Mit Add to Cluster kann dieser Prozess gestartet werden. Nach einer ersten Bestätigungsaufforderung (Bild 1) kann entweder die Option Create New Cluster oder, soweit vorhanden, ein bestehender Cluster ausgewählt werden.

Bild 1: Die Erstellung eines Clusters in Domino.
Bild 1: Die Erstellung eines Clusters in Domino.

Für diesen muss ein Name angegeben werden. Über diesen Namen ist der Cluster erreichbar. Die Änderung kann unmittelbar oder später über AdminP ausgeführt werden. Bei der sofortigen Ausführung kann es zu Fehlern kommen. Der Cluster mit seinen Knoten wird in Cluster/Clusters angezeigt. Dort lassen sich auch einzelne Knoten wieder aus dem Cluster entfernen.

Die Aktivitäten, die das System in dieser Phase ausführt, lassen sich an der Konsole gut verfolgen. Nach dem Hinzufügen eines Knotens zu einem Cluster wird das Datenbankverzeichnis für den Cluster gestartet und die Datenbank erzeugt und repliziert. Soweit es noch keine replizierten Datenbanken gibt, werden außer dem Starten des Cluster-Replikationsdienstes keine weitere Aktivitäten durchgeführt.