Domain Name Service im Wandel

DNS - von Windows Server 2003 bis Windows Server 2012 R2

Von Windows Server 2003 bis Windows Server 2008

Viele Active-Directory-Domänen in mittelständischen Unternehmen dürften auch noch jetzt auf Basis von Windows Server 2003 arbeiten. Wie 2014 für Windows XP endet auch für Windows Server 2003 der reguläre Produkt-Support von Microsoft, und zwar am 14. Juli 2015. Mit Blick auf DNS dürften viele Administratoren annehmen, dass die wichtigste Neuerung von Windows 2008, als Nachfolger des 2003ers, wohl die Unterstützung für IP Version 6 sei. Das ist jedoch nicht ganz richtig - Windows Server 2003 in der Enterprise Edition unterstützte bereits die Installation und den Betrieb eines IPv6 fähigen DNS-Servers.

Die DNS-Serverrolle unter Windows Server 2008 umfasst vier neue oder verbesserte Funktionalitäten, die die Leistung des DNS-Serverdiensts optimiert oder neue Features bereitstellten. Im Gegensatz zum Vorgänger bietet der 2008er eine vollständige Unterstützung für die längeren Adressen der IPv6-Spezifikationen, und zwar in allen Editionen. Gleichzeitig mit Windows Server 2008 führte Microsoft die Read-Only Domain Controllers (RODCs) ein. Somit sind Administratoren in der Lage, schreibgeschützte, primäre DNS-Zonen über RODCs bereitzustellen.

Die Konfiguration eines Windows-DNS-Servers unter 2003 ist denkbar einfach und ersetzt zusätzliche Namensauflösungen.
Die Konfiguration eines Windows-DNS-Servers unter 2003 ist denkbar einfach und ersetzt zusätzliche Namensauflösungen.
Foto: Thomas Bär / Frank-Michael Schlede

Besonders in großen Netzwerkumgebungen kam es bei großen DNS-Zonen, die in den Active-Directory-Domänendiensten (Active Directory Domain Services, AD DS) gespeichert sind, unter Windows Server 2003 zu Performance-Engpässen. Das Laden von Zonen geschieht ab der 2008er-Version im Hintergrund. Somit ist ein DNS-Serverdienst nach einem Neustart schneller in der Lage, auf Client-Anfragen zu reagieren.

Zudem bietet Windows ab dem 2008er-Server die GlobalNames-Zone mit nur einer einzigen Bezeichnung. Dasist praktisch in Netzwerken, in denen Windows Internet Name Service (WINS) nicht implementiert ist. Weiter erlaubt Windows erst mit der Version 2008 Blockierungslisten für Anfragen, beispielsweise um prinzipiell anfällige DNS-basierte Protokolle wie WPAD (Web Proxy Auto-Discovery Protocol) oder das ISATAP (Intra-site Automatic Tunnel Addressing Protocol), die das dynamische Update zum Registrieren eines Host-Computers verwenden, zu blockieren.