Windows-Server-Praxis

DNS und Active Directory: die Namensauflösung im Netzwerk sicherstellen

Erweiterte DNS-Einstellungen beachten

Über die Schaltfläche Erweitert in den Eigenschaften des TCP/IP v4-Protokolls und auch in IPv6 erreichen Sie weitere Einstellungen, um die Namensauflösung per DNS oder WINS im Netzwerk optimal einzustellen. Vor allem wenn Sie eine Active-Directory-Gesamtstruktur mit einer verschachtelten Domänenstruktur betreiben, sind Konfigurationsmaßnahmen notwendig.

Auf der Registerkarte WINS können Sie einen WINS-Server eintragen, sofern Sie einen solchen im Netzwerk betreiben. Zu manchen Active-Directory-Domänen gehört ein WINS-Server. WINS steht für Windows Internet Name Service und ist der Vorgänger der dynamischen DNS-Aktualisierung. Während DNS für die Namensauflösung mit voll qualifizierten Domänennamen zuständig ist, werden mit WINS NetBIOS-Namen aufgelöst.

Entscheidend: So konfigurieren Sie die erweiterten DNS-Einstellungen in Windows Server 2012.
Entscheidend: So konfigurieren Sie die erweiterten DNS-Einstellungen in Windows Server 2012.

Damit sich die Server beim WINS registrieren und Daten aus WINS abfragen können, müssen Sie in den IP-Einstellungen die WINS-Server eintragen. Auf die Arbeitsstationen können Sie diese Einstellungen auch mithilfe eines DHCP-Servers verteilen.

Auf der Registerkarte DNS werden schließlich die Einstellungen vorgenommen, die erforderlich sind, um Windows Server 2012 besser in eine Windows-Domäne einzubinden. Für eine generelle Aufnahme von Windows Server 2012 in eine Domäne sind hier keine Änderungen vorzunehmen. Zunächst sind standardmäßig immer nur die folgenden Optionen aktiviert:

• Primäre und verbindungsspezifische DNS-Suffixe anhängen

• Übergeordnete Suffixe des primären DNS-Suffixes anhängen

• Adressen dieser Verbindung in DNS registrieren

Die einzelnen Optionen spielen bei der Namensauflösung in einer DNS-Infrastruktur eine erhebliche Rolle:

Primäre und verbindungsspezifische DNS-Suffixe anhängen - Durch die Aktivierung dieser Option wird festgelegt, dass der Rechner versucht, bei der Auflösung von Rechnernamen immer automatisch das konfigurierte primäre DNS-Suffix des eigenen Computernamens anzuhängen. Wollen Sie zum Beispiel einen Rechnernamen mit der Bezeichnung dc01 auflösen, versucht der Rechner eine Namensauflösung nach dc01.contoso.int, wenn das primäre DNS-Suffix des Computers contoso.int ist.

Übergeordnete Suffixe des primären DNS-Suffixes anhängen - Diese Option bedeutet, dass auch die Namen von übergeordneten Domänen bei der Namensauflösung verwendet werden. Wenn Sie zum Beispiel in einer untergeordneten Domäne mit der Bezeichnung muenchen.de.contoso.int einen Servernamen dc05 auflösen wollen, versucht der Rechner zunächst die Auflösung über dc05.muenchen.de.contoso.int, falls dies das primäre DNS-Suffix des Computers ist. Im Anschluss wird versucht, den Namen über dc05.de.contoso.int und dann über dc05.contoso.int aufzulösen, da diese Domänen der Domäne muenchen.de.contoso.int übergeordnet sind.

DNS-Suffix für diese Verbindung - Zusätzlich haben Sie die Möglichkeit, in diesem Bereich ein weiteres beliebiges DNS-Suffix einzutragen. Wenn der Rechner den eingegebenen Namen bei seinem konfigurierten DNS-Server nicht über sein eigenes primäres DNS-Suffix finden kann, versucht er es mit dem DNS-Suffix in diesem Feld. Wollen Sie zum Beispiel den Servernamen dc06 auflösen, versucht der Server zunächst die Auflösung in dc06.contoso.int, sofern das sein primäres DNS-Suffix ist. Wenn Sie im Feld DNS-Suffix für diese Verbindung noch ein Suffix in der Form muenchen.de.microsoft.int eintragen, versucht der Server, auch den Namen nach dc06.muenchen.de.microsoft.int aufzulösen.

Adressen dieser Verbindung in DNS registrieren - Auch diese Option ist bereits standardmäßig aktiviert. Ein DNS-Server unter Windows Server 2003/2008/2008 R2/2012/2012 R2 hat die Möglichkeit, Einträge dynamisch zu registrieren. Durch dieses dynamische DNS müssen Host-Einträge nicht mehr manuell durchgeführt werden. Sobald sich ein Rechner im Netzwerk anmeldet, versucht er, seinen FQDN beim konfigurierten DNS-Server automatisch einzutragen, sofern diese Option nicht deaktiviert wurde. Dieser Punkt ist für die interne Namensauflösung in einem Active-Directory-Netzwerk von sehr großer Bedeutung.