Display-Prototyp mit elektronischer Tinte

Das US-Unternehmen E Ink hat einen Prototypen eines Active-Matrix-Displays mit elektronischer Tinte fertiggestellt. Die Displays ähneln elektronischem Papier und lassen sich in Handys, PDAs und E-Books einsetzen.

Laut E Ink sei diese Technologie Mitte 2003 marktreif. Der 12-Zoll große Prototyp liefere die Auflösung von Notebook-Displays, sei aber um 30 Prozent dünner und leichter. Da der Inhalt des Bildschirms auch ohne Versorgungsspannung erhalten bleibt, sei das monochrome Display enorm stromsparend. Genauere Angaben zu den Leistungsdaten machte E Ink allerdings nicht. Die neue elektronische Tinte des Unternehmens wechselt Bilder angeblich zehnmal schneller als die derzeitige Version.

Kern des Displays sind Transistoren, die auf einem hauchdünnen Plastik-Substrat sitzen und von der elektronischen Tinte bedeckt sind. Diese besteht aus kleinen Kapseln, die mit einer blau eingefärbten Flüssigkeit gefüllt sind, in der mikroskopisch kleine, weiße Kugeln schwimmen. Letztere sind positiv geladen. Erzeugt man über den Transistor ein elektrisches Feld innerhalb der Kapsel, bewegen sich alle weißen Kügelchen auf eine Seite und verdrängen dort die blaue Flüssigkeit. Je nach Polarität lassen sich alle weißen Kugel nach oben (weißer Punkt) oder unten (blauer Punkt) steuern. Dadurch werden Bilder, Buchstaben oder Zahlen erzeugt, die sich permanent neu anordnen lassen. Eine Demonstration finden Sie hier.

Auf einem ähnlichen Prinzip basiert die elektronische Tinte der Xerox-Tochter Gyricon Media. Wie berichtet, beruht diese ebenfalls auf geladenen Kugeln im elektrischen Feld. Im Unterschied zu E Ink's Tinte setzen sich die Plastikkügelchen jedoch aus je einer schwarzen und weißen Hälfte zusammen. Durch eine asymmetrische Ladungsverteilung lassen sich die Kügelchen im elektrischen Feld drehen, so dass sie sich von der schwarzen oder weißen Seite zeigen. (jma)