DirectX: Strukturen und Geschichte

Ziel: Standardisierte Treiber

Büroanwendern kann man diesen gewaltigen Überbau offensichtlich verkaufen (nach dem Motto: "Holen Sie sich halt ein schnelleres System"). Spieleprogrammierer verweigerten sich dem Trend zu Windows dagegen exakt aus diesem Grund für längere Zeit und schufen so eine Art letzter Bastion von DOS. Dies entwickelte sich zunehmend zum Dorn im Auge von Microsoft, da dieses Betriebssystem nach fast 15 Jahren endlich zu Grabe getragen werden sollte. Einige Ansätze zu standardisierten Treibern gab es durch den Bedarf der Spiele-Entwickler auch unter DOS. Dazu zählen beispielsweise der universelle VESA-Treiber UniVBE von Scitech oder die Sound-Treiber von Miles Design.

Probleme

Auch unter Windows ist ein Satz von Systemfunktionen erforderlich, die einen möglichst direkten Zugriff auf unterschiedliche Hardware ermöglichen sollten. Dieser "hardware-unabhängige Zugriff auf die Hardware" lässt sich weitgehend mit Techniken bewältigen, die schon länger bekannt sind: Wenn ein Programm einen Buchstaben von Weiß nach Blau umfärben will, kann es entweder mit fixen Informationen arbeiten oder diese Daten (Bildspeicher- und Registeradressen, Bits für Farben) abfragen. Dafür musste eine Programmier-Schnittstelle geschaffen werden, die unterschiedliche Hardware-Techniken unter einen Hut bringt. So arbeiten beispielsweise nicht alle Grafikkarten mit einem einzigen Farbregister.

Als großes Problem erwies sich die Integration dieser Schnittstelle in das Betriebssystem Windows. Hier laufen Operationen mit gemeinsamen Ressourcen wie Grafik- und Soundkarte, Maus, Joystick, Tastatur et cetera grundsätzlich nach einem konservativen Schema ab. Das bedingt Vor- und Nachbereitungen, die bei einfachen Aktionen einen wesentlichen Teil des Überbaus, wie in Bild 2 zu sehen, gegenüber DOS ausmachen.