Digitales Wasserzeichen für Audio-Dateien

Das Fraunhofer Institut entwickelt für das Deutsche Rundfunk-Archiv ein neues digitales Wasserzeichen. Dadurch sollen digitale Audio-Dateien vor unlizenzierter Benutzung geschützt werden und die Abrechnung sicherer werden.

Das Deutsche Rundfunk-Archiv (DRA) besitzt in Frankfurt mehrere hunderttausend Tonträger, darunter allein 90.000 Schellack-Platten und sogar noch 800 Edison-Zylinder. Das vor allem auf Zeitgeschichte konzentrierte Archiv wird derzeit digitalisiert, da sich beispielsweise ein Edison-Zylinder samt Phonograph schlecht an einen Historiker per E-Mail verschicken lässt. Beispiele der Tondokumente sind hier im Real-Format zu finden.

Um künftig die Arbeit des Archivs vor kostenloser Ausbeutung zu schützen, kooperiert das DRA mit dem Fraunhofer Institut in Darmstadt. Am 21. August wollen die beiden Organisationen im Rahmen der 50-Jahr-Feier des DRA ein digitales Wasserzeichen vorstellen.

Dabei wird alle 30 Sekunden eine Kennung in das Audiomaterial eingebettet. Im Falle des DRA soll sie einen 12 Bit langen Schlüssel und eine Katalognummer enthalten. Der Schlüssel dient beispielsweise zur Freischaltung mittels eines speziellen Players. Dadurch kann das DRA bereits heruntergeladenes Material per Internet frei schalten, nachdem die Nutzung bezahlt wurde. Aber auch die "Ausleihdauer" eines Tondokuments lässt sich so regeln, gibt Fraunhofer an.

Wie schon beim vom Fraunhofer-Institut entwickelten MP3-Format hat man mit der Firma Platanista ein Spin-Off gegründet, das die digitale Kennzeichnung von Dokumenten weiterentwickeln und vermarkten soll. Wenn sich "PlataMark MPEG Audio", so der Name des Produkts, als sicher erweist, könnten das beliebteste Format der Musik-Piraten und das Gegenmittel aus dem selben Hause kommen. (nie)