Alternative zu DAB
Digitales Radio im UKW-Bereich
Seit März läuft an der FH Kaiserslautern ein UKW-Versuchssender. Er strahlt den neuartigen digitalen Standard „Digitale Radio Mondiale Plus“ (DRM+) auf der UKW-Frequenz 87,6 Megaherz (MHz) ins Stadtgebiet und ins Umland ab.
Bisher war das Ziel, den analogen UKW-Hörfunk durch DAB zu ersetzten, praktisch nicht umsetzbar. „DAB kann in das bestehende UKW-Raster nicht eingepasst werden, es ist sozusagen mit dem heutigen Übertragungsverfahren des UKW-Hörfunks nicht ‚kompatibel’“, sagt Prof. Andreas Steil von der FH Kaiserslautern.
Steil weiter: „DRM+ wird eine sehr attraktive Technik - als kostengünstige Alternative zu DAB - für lokale und regionale Hörfunkanbieter, ob privat oder öffentlich, sein, wenn sie eine digitale Programmverbreitung in einigen Jahren anstreben.“
Prof. Steil hat sich intensiv mit den konkurrierenden Systemen HD-Radio und DRM+ beschäftigt. Beide waren bislang in Deutschland nicht einsetzbar, da es keine gesicherten Aussagen darüber gab, wie diese Systeme im UKW-Band bestehende Sendernetze stören. Außerdem hatten Experten der Flugsicherung Bedenken, dass ihre Frequenz oberhalb des UKW-Radiobereichs gestört werden könnte. Auswirkungen auf den Polizeifunk unterhalb des UKW-Radiobereichs sollten ebenfalls untersucht werden.
Letztlich wurde der Nachweis erbracht, dass die Digitalisierung des UKW-Hörfunks technisch grundsätzlich machbar ist. HD-Radio, das für den amerikanischen Markt standardisiert wurde, erfüllt nicht die europäischen Normen für das Sendesignal und ist deshalb für Deutschland auszuschließen, so das Ergebnis. DRM+ dagegen erfüllt die europäischen Sendenormen und ist konform zum UKW-Raster. Das heißt, Sender auf DRM+ können digital im UKW-Umfeld eingeplant werden. Dabei zeigt der seit März laufende Sendeversuch auch deutlich, dass weder der Funkverkehr in der Luft noch behördliche Frequenzen gestört werden. (dsc)
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