Digitales Infosystem für Museumsbesucher

Das System ermöglicht es den Besuchern, eine zuvor gewählte Führung zu durchlaufen oder selbst völlig frei das Museum zu erkunden. Dazu werden die Exponate mit RFID-Etiketten versehen; die PDAs sind dementsprechend mit RFID-Lesegeräten (von Elatec) ausgerüstet. Die Antenne ist im PDA integriert und erkennt die Funketiketten auf der Frequenz von 125 kHz. Die Besucher brauchen lediglich mit dem PDA das zugehörige Etikett eines Exponats zu berühren, damit die multimediale Präsentation startet.

Die PDAs sind so ausgestattet, dass sich die Präsentation – Texte, Bilder oder Videoclips – an die individuellen Interessen der Besucher anpassen lassen. Prof. Dr. Gottfried Vossen vom ERCIS (European Research Center for Information Systems): „RFID-Technologie ermöglicht eine nahtlose Verknüpfung zwischen der physischen Welt und der virtuellen Welt der Informationssysteme. Besonders bei mobilen Anwendungen ergeben sich hier große Potenziale.“

Für das Informationssystem kommen laut der WWU eigens entwickelte, mobile Datenbanktechnologien zum Einsatz. Da sie auf den PDAs installiert sind, ist eine aufwendige Infrastruktur zum Abruf der bereitgestellten Daten nicht erforderlich. Die Daten über das Besucherverhalten – etwa welches Exponat wie lange betrachtet wird – werden indirekt gesammelt und anschließend anonymisiert ausgewertet. Durch die gewonnen Daten sollen sich in der Folge Ausstellungen optimieren lassen.

Das „European Research Center for Information Systems“ (ERCIS) ist ein Verbund von Wissenschaftlern. Sie forschen im Bereich der Anwendungssystementwicklung und Organisationsgestaltung. Dabei werden Kernkompetenzen der Wirtschaftsinformatik mit Fragestellungen der Informatik, der Betriebswirtschaftslehre und Spezialaspekten des Rechts verknüpft. (dsc)