Datenverständnis
Digitale Kompetenz bei Chefs Fehlanzeige
Gern wird über das Arbeiten von morgen mit seinen flachen Hierarchien und den offenen, stets wechselnden Teams diskutiert - vor dem Hintergrund der nötigen Soft Skills von Führungskräften. Eine Haltung, der die Berater von Intersearch Executive Consultants aus Hamburg nicht widersprechen. Sie fügen dem Ganzen jedoch eine "harte" Seite an: vor allem bei Datenverständnis und Business Intelligence (BI) müssen Chefs aufholen.
Dabei stützt sich Intersearch zunächst auf eine eigene Umfrage unter 400 Managern. Rund sieben von zehn Befragten (72 Prozent) gestehen Führungskräften aktuell ein "eher ausgeprägtes" Datenverständnis zu. Knapp sechs von zehn (58 Prozent) erwarten, dass die Relevanz solcher Fähigkeiten stark oder sogar sehr stark zunehmen wird.
Damit führt Datenverständnis die Liste der geforderten Skills an. Der Punkt rangiert noch vor weichen Faktoren wie kooperativem Handeln, Kommunikationsstärke, Offenheit für Feedback, Förderung der Vernetzung und Offenheit für positive Fehlerkultur oder Veränderungskompetenz.
- Chefs ohne Datenverständnis
In der Studie "Digitale Transformation und ihre Auswirkung auf die Führung im Mittelstand" stellt der Berater Intersearch Executive Consultants fest, dass es Führungskräften an Datenverständnis mangelt. - Verstärkte Anforderungen
Fast sechs von zehn Befragten erwarten, dass Führungskräfte künftig mehr Datenverständnis mitbringen müssen. 72 Prozent sehen diese Kompetenz derzeit nur "eher ausgeprägt" bei den Entscheidern. - Überblick neue Anforderungen
Nicht nur Hard Skills, sondern auch Soft Skills wie Kommunikationsstärke und Offenheit für Feedback werden nach Ansicht der Umfrageteilnehmer künftig stärker gefragt sein. - Verständnis für Daten
Beim Punkt Datenverständnis haben die Autoren der Umfrage nachgehakt. Demnach wird diese Kompetenz auch in Stellenbeschreibungen festgehalten. - Kooperatives Handeln
Außerdem ist mehr als jeder zweite Befragte davon überzeugt, dass die Fähigkeit zu kooperativem Handeln an Bedeutung gewinnt. - Julia Böge, Client Partner
Julia Böge ist Client Partner der Personalberatung Intersearch. Ihre These: Je höher die Digitalkompetenz der Entscheider, umso besser für den CIO: „Diese Führungskräfte werden den CIO dabei unterstützen, Projekte zur digitalen Transformation umzusetzen.“
Intersearch sieht die Befragungsergebnisse im Zusammenhang mit der Digitalisierung. Digitale Transformation der Geschäftsmodelle erfordere Kompetenzen in puncto Business Intelligence (BI) und Daten.
Je höher die Digitalkompetenz der Entscheider, umso besser für den CIO - diese These vertritt Julia Böge, Client Partnerin bei Intersearch Executive Consultants. "Führungskräfte, die mehr Datenverständnis entwickelt haben, verstehen es, Daten für ihre Entscheidungen herbei zu ziehen. Ihre Entscheidungen werden immer weniger intuitiv gefällt und sind immer mehr data-driven - und damit immer sicherer und präziser", erklärt Böge.
Sie führt aus: "Diese Führungskräfte werden den CIO dabei unterstützen, Projekte zur digitalen Transformation umzusetzen." Für Böge zeigt sich das in der Implementierung von IT-Systemen, die die komplexen, verteilten Datenmengen und -ströme des Unternehmens erkennen, standardisieren und in Beziehung setzen, Ziel ist es, die Informationen für die Analyse nutzbar zu machen.