Für Ein- und Umsteiger

Die sieben besten Tipps für Lightroom

Fotos nachträglich schärfen

Leichte Unschärfen kann man mit der „Schärfen“-Funktion im Bereich „Details“ im Modul „Entwickeln“ bekämpfen. Hier finden sich vier Regler. Beim allen vieren empfiehlt es sich, mit gedrückter alt-Taste zu arbeiten, da so für die jeweilige Funktion geeignete Vorschauen generiert werden. Auch sollten Sie zuvor die Bildansicht mit einem Klick ins Bild auf 1:1 vergrößern.

Der Regler „Betrag“ ist bei RAW-Fotos automatisch auf 25 voreingestellt, bei anderen Formaten wie JPEG auf Null, da RAW-Fotos unbearbeitet vom Chip kommen. Dieser Regler reicht bis 150 und beeinflusst die Stärke des Kontrasts von Kanten. In der sw-Vorschau kann man die Schärfe besser beurteilen.

Mit dem „Radius“-Regler, der von 0,5 bis 3 reicht, lässt sich bestimmen, wie weit um Kanten herum das Schärfen angewandt wird. Je detailreicher Ihr Foto ist, desto geringer sollte dieser Wert gehalten werden, da sonst Details verloren gehen.

Der Regler „Details“ reicht von 0 bis 100 und legt fest, wie fein die zu schärfenden Kanten minimal sein dürfen: Bei kleinen Werten werden nur grobe Kanten geschärft, bei größeren Werten auch feinere und feinste.

Der „Maskieren“-Regler (0-100) bestimmt, inwieweit Flächen vom Schärfen ausgenommen werden. In der Vorschau weiß markierte Flächen werden geschärft, schwarze ausgenommen.

Mit dem Korrekturpinsel in der Werkzeugleiste oben rechts können Sie das Nachschärfen auch nur auf bestimmte Bereiche anwenden.

Für Ausdrucke oder eine Web-Galerie können Sie Bilder auch pauschal erst beim Export schärfen, hierzu finden Sie Optionen im Bereich „Ausgabeschärfe“ im Exportmenü.

Bildrauschen reduzieren

Gerade bei schwachen Lichtverhältnissen und hohen ISO-Werten kommt es zu Bildrauschen. Hierbei ist zwischen Farbrauschen und Helligkeitsrauschen zu unterscheiden: Farbrauschen bedeutet, dass in einer einfarbigen Fläche bei näherer Betrachtung bunte Flecken erkennbar sind. Auch hier ist bei RAW-Fotos der Wert automatisch auf 25 gesetzt, die beiden übrigen Regler dadurch aktiviert. Die Regler „Details“ und „Glättung“ beeinflussen eben dies: Den Radius der Korrektur und die Stärke des Ausgleichens, was beides auf Kosten der Details geht.

Helligkeitsrauschen ist ein wenig dem früheren Filmkorn vergleichbar und findet sich im ganzen Bild. Entsprechend bewirkt der Regler „Luminanz“ auch eine flächige Korrektur, die sich auf das ganze Bild bezieht. Mit den Reglern „Details“ und „Kontrast“, die sich ebenfalls erst aktivieren, wenn die Reduktion des Luminanzrauschens nicht Null ist, lässt sich, ganz ähnlich wie bei der Rauschreduzierung, beeinflussen, wie stark Details im Gegensatz zu Flächen von der Rauschreduzierung betroffen werden. So kann man zum Beispiel eine starke Rauschreduzierung mit dem Regler „Luminanz“ vornehmen, und davon mit „Details“ und „Kontrast“ Ausnahmen schaffen.

Doch Vorsicht, eine allzu starke Rauschreduzierung wirkt bisweilen wie eine Verfremdung. Bunte Schatten an Kanten fallen übrigens nicht unter Rauschen, sondern sind meist chromatische Aberrationen oder Farbsäume, die man über die „Objektivkorrekturen“ („Farbe“) bearbeiten muss.

Rote Augen entfernen

Das Tool kannte iPhoto schon lange, in Aperture ist es aber weit präziser. Für das Entfernen roter Pupillen finden Sie im Bereich „Entwickeln“ in der Werkzeugleiste oben das „Rote-Augen-Korrektur“-Tool. Vergrößern Sie das betreffende Bild vor der Anwendung, so dass Sie die roten Augen je einer Person vor sich haben. Mit Aktivierung des Tools verwandelt sich der Mauszeiger in eine Art augenförmiges Zielkreuz, mit dem Sie nun das ganze Auge (also nicht nur die Pupille) erfassen. Mit einer Maus, die Scrollen kann, können Sie durch eine Scrollbewegung den Radius verändern und dann die Markierung mit einem Klick setzen, oder Sie setzen die Markierung zentral ins Auge und ziehen dann mit der Maus den Rahmen entsprechend. Nun wird Lightroom die Position der Pupille suchen und durch einen Ring markieren. Diesen Ring können Sie nun verschieben. Er muss zwar die komplette Pupille umfassen, darf aber ruhig die Iris und Teile des Lids einschließen. Jetzt können Sie mit den Reglern „Pupillengröße“ und „Abdunkeln“ die Korrektur beeinflussen. Wiederholen Sie dies für jedes rote Auge. Dies mag komplizierter erscheinen als frühere Autokorrekturen, doch dort wurde rot einfach brutal mit schwarz übermalt, was in der professionellen Bildbearbeitung keine Option mehr ist.

(Macwelt/ad)