Flash-Laufwerke mit Top-Performance
Die schnellsten Profi-SSDs im Test
Verlockend sind manche Angebote von SSDs für zirka 100 Euro auf den ersten Blick schon. Deutlich schnellere Boot-Zeiten und mehr als doppelt so hohe Transferraten als bei Festplatten werden suggeriert. In der Praxis bleibt außer dem lautlosen Betrieb oft wenig von den hohen Erwartungen übrig – Kapazitätseinschränkungen inklusive.
Wer wirklich einen deutlichen Performance-Schub erwartet oder auch benötigt, der muss nach wie vor zu den zweifelsohne noch immer sehr teuren Profi-SSDs greifen. Hierzu zählen auf jeden Fall die Flashlaufwerke mit SLC-NAND-Technologie. SLC steht für Single Level Cell und bedeutet, dass eine Flash-Zelle auch nur ein Bit speichert. Dieses definiert sich durch einen festgelegten Spannungslevel. Beim Flash-Typ Multi Level Cell (MLC) lassen sich in einer Zelle aktuell zwei oder vier Bitzustände speichern. Zum Auslesen müssen aber verschiedene Vergleichsspannungen angelegt werden, die Performance sinkt – insbesondere die IOPS. Allerdings erlauben MLC-Flash-Speicher höhere Kapazitäten und sind preisgünstiger.
- Kingston SSDNow E Series
Die 32 GByte Kapazität der Kingston SSDNow E Series wird über 20 SLC-NANDs aus Intel-Produktion realisiert. - Intel X25-E Extreme
Die SSD setzt auf einen eigenen 10-Channel-Controller, der die SLC-NANDs ansteuert. Als Cache dient ein 16-MByte-SDRAM-Baustein von Samsung. - OCZ Agility EX
Die Solid State Disk mit SLC-NANDs bietet eine Kapazität von 60 GByte. Als Controller kommt ein Indilinx Barefoot IDX zum Einsatz. Der Cache ist 64 MByte groß. - OCZ Vertex 2 Pro
Die Ansteuerung der MLC-NANDs übernimmt der SandForce-Controller SF-1500. Der SF-1500 besitzt einen internen "einige MByte" großen Puffer. Auf einen externen Cache-Baustein wird verzichtet. - OCZ Vertex Turbo
Die Turbo-SSD gibt es wahlweise mit 30, 60, 120 und 250 GByte Kapazität. Der SATA-II-Controller Indilinx Barefoot arbeitet mit einer höherer Taktfrequenz als in der normalen Vertex. Für mehr Speed sorgt bei der Vertex Turbo in Kombination mit dem Controller auch der mit 180 statt 166 MHz arbeitende 64-MByte-Cache-Baustein Elpida EDS51321DBH-5ATS-F.
Solid State Disks mit SLC-NAND besitzen dafür den Vorteil einer höheren Lebensdauer. Gerne werden deswegen bevorzugt SLC-basierende SSDs im professionellen Umfeld eingesetzt. So garantiert beispielsweise Intel für seine SLC-Variante X25-E wahlfreie Schreibvorgänge in einer Größenordnung von bis zu einem Petabyte. Umgerechnet könnte die SSD über einen Zeitraum von fünf Jahren jeden Tag knapp 548 GByte schreiben, bevor die Fähigkeit der SLC-Zellen erlischt, elektrische Ladungszustände zu speichern. Seinen MLC-Modellen X25-M gewährt Intel bei einer Nutzungszeit von fünf Jahren nur etwa 20 GByte wahlfreie Schreibvorgänge pro Tag.
Doch SLC-NANDs stehen per se noch nicht für eine gute Performance der SSD. Entscheidend für eine hohe Leistung der Flashlaufwerke zeigen der verwendete Controller sowie der angeflanschte Cache. Denn die sequenziellen Lese- und Schreibraten alleine sagen über die Performance der SSD im Praxisbetrieb relativ wenig aus. Im TecChannel-Test überzeugen insbesondere Solid State Disks mit den Controllern Indilinx Barefoot IDX und Intel PC29AS21AA0. Die Controller ermöglichen hohe Bandbreiten und steuern einen Cache mit Größen von 16 bis 64 MByte an. Eine Sonderstellung nimmt der neue SandForce-Controller SF-1500 ein. Der Controller nutzt spezielle Algorithmen und verzichtet auf einen externen Cache, nutzt nur einen kleinen integrierten Puffer. Die Performance ist jedenfalls sehr überzeugend.
Wir stellen Ihnen fünf Highend-Flashlaufwerke mit Kapazitäten von 32 bis 120 GByte vor. Die Laufwerke liegen im Preissegment von zirka 400 Euro und bieten die insgesamt beste Performance aller von TecChannel getesteter SSDs.