Die schlimmsten Hoaxes 2005

Auch im zu Ende gehenden Jahr 2005 hat die Verbreitung von Hoaxes (Falschmeldungen) nicht nachgelassen.

Per Mail verbreitete Warnungen vor nicht existierenden Viren sind allerdings rückläufig, während sie bei Instant Messengern weiterhin Hochkonjunktur haben. Diese Tendenzen ergeben sich aus den Anfragen und Meldungen zu Hoaxes und Kettenbriefen bei Hoax-Info.de.

Im ersten Quartal 2005 machten vor allem Kettenbriefe die Runde, in denen nach Opfern der Flutwelle in Asien oder deren Angehörigen gesucht wurde. Sie entwickelten sich zu Hoaxes, weil die betreffenden Personen meist längst gefunden waren, während die Mails noch wochenlang ungebremst verbreitet wurden. Vereinzelt tauchen diese Mails heute noch auf.

Ein Dauerbrenner ist schon seit Jahren ein Kettenbrief, in dem fälschlich behauptet wird, man bekäme ein Handy geschenkt, wenn man den Kettenbrief weiterleite. Die darin genannten Gerätetypen sind schon lange nicht mehr auf dem Markt, keiner der erwähnten Hersteller, meist Ericsson oder Nokia, hat jemals eine solche Kampagne gestartet.

Ähnlich alt ist eine Kettenbrief-Petition zur Erhaltung des Regenwalds in Brasilien, die noch immer kursiert. Die darin genannte Mail-Adresse für die Listen von Unterzeichnern existiert bereits seit dem Jahr 2000 nicht mehr. Die geplante Abholzung des Amazonas-Regenwalds wurde in demselben Jahr vom brasilianischen Parlament abgelehnt.

Seit Herbst 2005 hat die Verbreitung einer etwa 180 KByte großen Powerpoint-Datei ("Chineseproverb.pps") stark zugenommen, die banale Lebensweisheiten (etwa: "Liebe kann man nicht kaufen") transportiert. Dieser und artverwandte Kettenbriefe illustrieren, wie Mailboxen und Datenleitungen durch unnützen Datenverkehr verstopft werden.

Weitere häufig ungeprüft weitergeleitete Kettenbriefe sollen allein durch das Weiterleiten der Mails Geld für die Behandlung eines angeblich schwer kranken Kindes aufbringen. Oft sind Fotos enthalten, die angeblich das kranke Kind zeigen sollen, das jedoch gar nicht existiert. Völlig unklar ist bis heute geblieben, wie die Geldsammlung realistisch funktionieren sollte, denn niemand kann die Mails zählen, und daher wird auch niemand auf dieser Basis Geld spenden.