Die Platzhirsche kommen

Marktforscher räumen "Public WLANs" gute Erfolgschancen ein, und entsprechend viele Unternehmen engagieren sich in diesem Bereich - nicht nur Wireless-Internet-Serviceprovider, sondern zunehmend auch Betreiber von Mobilfunknetzen und Festnetz-Carrier. Der Anwender wird also viele Optionen haben, wenn er "mobil" agieren möchte.

Von: N. Berezak-Lazarus, B. v. Bassewitz, B. Reder

Aus Sicht von Serviceprovidern und Anwendern mobiler Dienste sprechen mehrere Faktoren dafür, auch Wireless LANs ins Portfolio mit aufzunehmen. Für Unternehmen sind öffentlich zugängliche Funknetze, so genannte Public Wireless LANs (PWLAN), deshalb interessant, weil sie die Mobilität und Flexibilität von Mitarbeitern erhöhen. Diese können vom Hotel, Flughafen oder Tagungszentren über ihr Notebook oder Handheld-Rechner Informationen senden und empfangen - und das zu niedrigeren Kosten als über paketorientierte Mobilfunknetze wie GPRS (General Packet Radio Service). Hinzu kommt, dass sich die Kommunikation mit der Firmenzentrale oder Kunden dank Virtueller Privater Netze (VPN) über sichere Kanäle abwickeln lässt.

Telekommunikationsfirmen wiederum betrachten Wireless LANs als Ergänzung ihrer vorhandenen Produktlinien. Hinzu kommt, dass die Kosten für den Aufbau einer Public-WLANInfrastruktur relativ niedrig sind, vor allem im Vergleich zu UMTS (Universal Mobile Telecommunications System). Deshalb besteht kein Zweifel, dass mittelfristig Public WLANs die "kritische Masse" erreichen und sich am Markt etablieren werden.

Vor allem Großunternehmen kommen als Zielgruppe von öffentlichen WLAN-Angeboten in Frage, speziell von standardisierten Breitband-Produkten. Außendienstmitarbeiter oder Vertriebsleute benötigen jedoch vergleichsweise selten einen Wireless-LAN-Zugang, wenn sie sich in Restaurants oder Cafes aufhalten, etwa denen der amerikanischen "Starbucks"-Kette. Deren Kunden können via WLAN im Internet surfen.

Der Geschäftsreisende verbringt einen Großteil seiner Zeit in Zügen, Flugzeugen oder auf der Autobahn. Aus diesem Grund gehen nun beispielsweise Betreiber von Autobahnraststätten dazu über, WLAN-Dienste für Geschäftsreisende vorzubereiten. Eine davon ist Tank & Rast, die in Deutschland etwa 400 Niederlassungen unterhält. Das Unternehmen betrachtet Funknetze als Ergänzung seines Netzwerks von Business-Centern, das derzeit im Aufbau ist.