Die Nutzung von E-Mail verändert sich

Neue Clients übernehmen künftig immer mehr eine Koordination verschiedener Informationsquellen.

Lotus Notes 8 und das für Ende des Jahres angekündigte Lotus SameTime 8 sind nach Ansicht von Analysten Beispiele für einen grundlegenden Wandel, der sich bei der Nutzung von Collaboration-Software abzeichnet. In den kommenden fünf Jahren werden E-Mail-Clients nicht mehr nur elektronische Nachrichten untereinander verschicken, sondern vorrangig die Kommunikation über diverse Informationsquellen wie RSS-Feeds, Blogs, Wikis, Instant-Messaging- und Sprachsoftware koordinieren, erwartet Karen Hobert, Analystin der Burton Group (siehe auch "IBM propagiert das Enterprise 2.0".

Dabei würden sich auch "Best Practices" durchsetzen, keine Anhänge mehr mit einer E-Mail zu verschicken, sondern stattdessen den Link auf ein gemeinsam genutztes und abgesichertes Verzeichnis beispielsweise auf dem Microsoft Sharepoint Server oder "Lotus ClickR" zu senden. Ein Beispiel für die Weiterentwicklung des E-Mail-Clients bietet auch die aktuelle Version der quelloffenen Collaboration-Plattform von Zimbra. Mit ihr lassen sich E-Mails mit Hilfe von Softwarebausteinen, die der Anbieter "Zimlets" nennt, mit externen Informationen kombinieren. Erhält der Empfänger beispielsweise eine Benachrichtigung über den Versand von Waren könnte sich beim Anklicken der "Tracking Number" ein Pop-up-Fenster öffnen und die entsprechenden Informationen über den Status und Ort der Ware anzeigen, ohne, dass der Kunde die Website des Versenders aufsuchen muss.

Doch nicht die technische Einbindung der unterschiedlichen Kommunikationsformen und –quellen auf dem E-Mail-Client wird künftig für Unternehmen die größte Herausforderung sein. Diese liegt vielmehr darin, die Prozesse zwischen den eingehenden Benachrichtigungen zu koordinieren. "Die Größe von E-Mails wird sich künftig verringern, aber jede Nachricht kann einen Workflow innerhalb der Collaboration-Software oder mit externen Quellen anstoßen (siehe auch "Der lange Weg zu Unified Communications". (Computerwoche/mje)