Die Microsoft Unified Communications-Strategie

Wie bereits vor einigen Monaten gemeldet, hat Microsoft die Entwicklerteams rund um Exchange sowie den Live Communications Server zusammengelegt. Beide Produkte sowie ihre Clients und auch Live Meeting bilden zusammen wichtige Bestandteile der Microsoft Unified Communications-Strategie. In diesem Artikel stellen wir Ihnen die dazugehörigen Produkte vor und erläutern, wie sie in das Gesamtkonzept von Microsoft passen.

Unter Unified Communications versteht Microsoft das Zusammenwachsen unterschiedlicher Kommunikationsmedien. Für den Anwender sollen Telefon, E-Mail, Instant Messaging sowie Video- und Audiokonferenzen nicht mehr als völlig getrennte Systeme zur Kommunikation nebeneinander existieren. Stattdessen sollen alle diese Kommunikationsmedien möglichst nahtlos verschmelzen und dabei vor allem auch deutlich benutzerfreundlicher werden.

Bevor wir im Einzelnen auf die Produkte eingehen, die Teil der Vision sind, möchten wir noch darauf hinweisen, dass sie noch nicht in ihren endgültigen Versionen vorliegen. Zum Teil sind Betas verfügbar, teilweise gab es aber bisher nur Ankündigungen von Microsoft. Auch wenn wir sicher sind, dass die Eckpunkte der Strategie und der Produkte sich nicht mehr ändern werden, kann das bei den technischen Details natürlich anders sein.

Office Communications Server 2007

Der Office Communications Server 2007 ist der Nachfolger des Live Communications Server 2005. OCS bildet das Herzstück von Unified Communications. Zum einen bietet er die bekannten Präsenzinformationen, liefert also Informationen darüber, ob jemand gerade angemeldet ist oder nicht, ob er nicht gestört werden möchte und dergleichen.

Neu ist, dass neben der Kommunikation über Instant Messaging nun auch die Audio-, Videound Datenkonferenzen mit mehreren Teilnehmern möglich sind. Bisher war ja diese Art der Kommunikation auf zwei Teilnehmer beschränkt, da die Communicator Clients direkt miteinander kommuniziert haben. Der OCS erhält eine vollständige Multipart Conferencing Unit (MCU) und kann daher die Vermittlungsstelle sein.

Der OCS wird außerdem die Funktionen von Live Meeting integrieren, so dass nun auch webbasierte Konferenzen möglich werden, bei denen alle Daten und Server im eigenen Netzwerk bleiben. Dies war eine Anforderung vor allem von Unternehmen, die häufig mit vertraulichen Daten arbeiten. Sie können mit einem gehosteten Dienst wie Live Meeting nichts anfangen, sind aber unbedingt auf eine Möglichkeit angewiesen, einfach und schnell solche Konferenzen abzuhalten.

Neben unternehmensinternen Teilnehmern wird es auch möglich sein, beliebige externe Personen zu integrieren. Bisher war dies ja nur im Bereich von Presence und Instant Messaging möglich. OCS wird über entsprechende Gateways verfügen, die die Kommunikation zwischen dem internen Netzwerk und Teilnehmern aus dem Internet ermöglichen.