Zukunftswünsche

Die Karriere-Erwartungen der digitalen Jugend

Fast jeder zweite Jugendliche sieht sich schon als digitalen Gründer. Das gilt zumindest für die britische Jugend, wie eine Accenture-Studie zeigt.

90 Prozent der Jugendlichen können ein Online-Video erstellen und sharen. Ein Ei kochen können 89 Prozent, einen Knopf annähen 78 Prozent und einen haptischen Stadtplan lesen 73 Prozent. So steht es zumindest um die britische Jugend, wie der "Digital Dream-Makers Report 2014" von Accenture zeigt. Accenture hat die jungen Leute nach ihrer Sicht auf die Digitalisierung befragt.

Die ist optimistisch - im Prinzip. Das heißt in Zahlen: 86 Prozent der 12- bis 17-Jährigen geben an, sie werden mehr Karrieremöglichkeiten haben als ihre Eltern, und sie begründen das mit der Digitalisierung. Fast jeder Zweite (44 Prozent) möchte später ein eigenes digitales Unternehmen gründen. 67 Prozent kennen bereits die Bezeichnung Data Scientist.

Andererseits fühlen sich die jungen Leute schlecht auf diese Zukunft vorbereitet. Fast zwei Drittel (65 Prozent) erklären, in der Schule zu wenig digitale Skills zu lernen. 61 Prozent der Eltern sehen das ebenso. Nick Millmann, Managing Director bei Accenture Digital, nennt das "besorgniserregend". Er sieht dringenden Handlungsbedarf.

Digitalisierung fördert Gründer

Übrigens glauben auch die Eltern dieser Jugendlichen, dass ihr Nachwuchs ein interessanteres Berufsleben haben wird als sie noch selbst. Accenture hat mehrere Generationen befragt, insgesamt nahmen mehr als 5.000 Menschen teil. Werden alle Antworten zusammengefasst, erklären 46 Prozent, dass künftige Arbeitskräfte sich in einer digitalisierten Welt eher selbstständig machen werden als früher - teilweise mit saloppen Aussagen wie "Mit einem Laptop kann doch fast jeder von zuhause aus irgendein Geschäft aufziehen".

Gut jeder Zweite (51 Prozent) erklärt, die Jobsuche sei in einer digitalen Arbeitswelt einfacher. Knapp jeder Dritte (32 Prozent) sagt außerdem, es sei leichter, Unterstützung bei der Karriere zu bekommen. Die Befragung untermauert die Diskussion um BYOD (Bring your own Device): 70 Prozent der Teilnehmer erwarten, am Arbeitsplatz genau die Geräte benutzen zu dürfen, die sie auch privat anwenden.