Facebook, Twitter & Co. im Business

Die Gefahr im Social Web wächst

EADS, Apple, Microsoft: Die Fälle häufen sich

Dass auch Unternehmen vor den Informationssammlern nicht gefeit sind, zeigen die sich häufenden Fälle von Industriespionage, Identitätsbetrug und -diebstahl. Eine Studie der Unternehmensberatung Corporate Trust zur Industriespionage 2012 kommt zu dem Ergebnis, dass in etwa jedem dritten Unternehmen ein Verdacht und in über 20 Prozent der befragten Unternehmen konkrete Fälle von Spionage vorlagen. Die bekannt gewordenen größeren Incidents der vergangenen Wochen bei Konzernen wie Apple, Microsoft, EADS oder ThyssenKrupp, in denen jeweils zumindest der Versuch einer größeren Hacking-Attacke gestartet worden ist, zeigen die aktuelle Brisanz des Themas ebenfalls.

Rund ein Drittel aller deutschen Unternehmen hatte in den vergangenen Monaten einen Verdachtsfall von Cyberspionage zu beklagen.
Rund ein Drittel aller deutschen Unternehmen hatte in den vergangenen Monaten einen Verdachtsfall von Cyberspionage zu beklagen.
Foto: Corporate Trust

Selbst wenn die aufgezählten Ziele Opfer von teils komplexen Cyberangriffen wurden, die nicht ausschließlich über das Social Web vorbereitet wurden, ist das Grundprinzip der digitalen Spionage heute doch ein sehr einfaches. Bei Facebook beispielsweise einen "Fake-Account" einzurichten, ist eine leichte Übung. Damit lassen sich gezielt Kontakte und "Freundschaften" zu den Mitarbeitern interessanter Unternehmen aufbauen, um anschließend an sensitive Informationen zu gelangen. Besonders die "Fake-Accounts" weiblicher, attraktiver Personen oder vermeintliche Freundschaften mit Personen des öffentlichen Lebens können die zumeist männlichen Zielpersonen in höheren Hierarchieebenen eines Unternehmens locken, eine Kontaktanfrage schnell zu bestätigen und eigene Daten für den Gegenüber freizugeben. Bereits aus diesem scheinbar unkritischen Austausch von Informationen lässt sich für Angreifer Profit schlagen, indem sie verknüpfte Suchen und tiefer gehende Web-Recherchen anstellen. Durch die Vernetzungen mit anderen Freunden und Postings können ebenfalls sehr detaillierte Informationen in falsche Hände gelangen.