Personalführung

Die drei großen "V" beim Teambuilding

Vertrauen, Verantwortung und Veränderung sind die drei großen Variablen im Teambuildung. Coachin Silvia Maute gibt Tipps.

Wer dieser Tage das Wort Teambuilding googelt, kommt auf rund 16 Millionen Treffer. Viele davon wollen Rat geben. So wird empfohlen, die Mitarbeiter in den Klettergarten zu schicken oder auf ein Segelschiff. Andere kreisen um Begriffe wie Seminar und Workshop. Coachin Silvia Maute legt dem Teambuilding zunächst einmal "drei große V" zugrunde, nämlich Vertrauen, Verantwortung und Veränderung. Was das konkret heißt? "Nehmen sie die einzelnen Worte ruhig einmal auseinander", sagt Maute, "denn Sprache benutzen heißt, sich mental zu programmieren."

Coachin Silvia Maute arbeitet mit Informatikern und Bankern, aber zum Beispiel auch mit Spitzensportlern.
Coachin Silvia Maute arbeitet mit Informatikern und Bankern, aber zum Beispiel auch mit Spitzensportlern.
Foto: Silvia Maute

Vertrauen beinhaltet, sich etwas zu trauen. Sich eine Rolle als Teamführer zuzutrauen. Das hat mit Selbstwert zu tun. Wer diesen Punkt für sich klären kann, so Maute, erreicht den nächsten fast von selbst: "Wer sich selbst vertraut, strahlt das aus. Und das hat positive Auswirkungen auf das Vertrauen anderer in ihn - und umgekehrt."

Verantwortung wiederum hat mit "Antwort" zu tun. Wer die Verantwortung für eine Aufgabe oder ein Team übernimmt, braucht Feedback von den Teammitgliedern. Wichtig: dieses Feedback muss ein "Wir" ausdrücken - "wir als Team" wollen dieses oder jenes erreichen. Teambildung scheitert, wenn bei Problemen oder Fehlern die Verantwortung auf Einzelne projiziert wird.

Veränderung stellt die Frage, was das Team nicht nur durch das jeweilige Projekt erreichen, sondern möglicherweise auch im ganzen Unternehmen verändern will. Jeder einzelne im Team wird sich durch Projekt und Teamarbeit selbst verändern, etwa neue Kenntnisse entwickeln und neue Kollegen kennenlernen. Doch der Blick sollte darüber hinaus reichen. Maute fordert von Unternehmensleitungen klar: "Sie sollen glücklich sein über jeden Änderungsvorschlag, der 'von unten' an sie herangetragen wird."

Wichtig ist der Coachin: "Bilden sie niemals mit Gewalt ein Team." Möglicherweise zeigt sich, dass einzelne Mitarbeiter tatsächlich nicht in die Truppe oder zu diesem Projekt passen. Möglicherweise hat sogar jemand innerlich längst mit dem Unternehmen abgeschlossen. Dann ist es besser, diesen Mitarbeiter zu verlieren, als ihn "durchzuschleppen".