Die Folgen von Cloud-Computing

Die Cloud schafft und vernichtet Arbeitsplätze

Auch neue Tätigkeitsfelder

Cloud Computing werde bis zum Jahr 2025 für massives Beschäftigungspotenzial sorgen. Langfristig über die Jahre 2020 bis 2025 hinaus dürfte die Beschäftigung in der IKT-Industrie durch die zunehmende Industrialisierung der IT jedoch leicht rückläufig sein, so PAC und die Studien-Mitautoren.

Dieser Trend veranlasste den Analysten Andreas Zilch von der Experton Group zu einer Schrift, die er "Der Untergang der klassischen Software-Industrie 2012-2017" nannte. Der Grund dafür sei - natürlich, die These ist mittlerweile allgemein anerkannt - die zunehmende Ausbreitung des Cloud-Paradigmas: Aus "Software" wird langfristig "Service". Dies führe, so Zilch analog zu seinen Zunftkollegen, zunächst zu einer positiven Beschäftigungsentwicklung.

Der Analyst geht näher auf die Gründe ein: Zum einen seien in Anbieterunternehmen erhebliche Investitionen notwendig, um die Software zu modernisieren und "SaaS-ready" zu machen - das sei gerade in der jüngsten Vergangenheit oft unterschätzt worden. Diese heute schon sichtbaren Entwicklungen würden in den nächsten fünf bis zehn Jahren den Markt und die Anbieterlandschaft stark verändern. Neue Wettbewerber kommen hinzu, einige Softwareanbieter schaffen die Transformation, andere wiederum verschwinden in der Bedeutungslosigkeit.

Karin Henkel, Sapientia: "Cloud Computing ist alter Wein in neuen Schläuchen."
Karin Henkel, Sapientia: "Cloud Computing ist alter Wein in neuen Schläuchen."
Foto: Sapientia

Zu den Experten, die ein Minus unter die Rechnung setzen, zählt dagegen Karin Henkel, Chefin der Sapientia GmbH und Senior Research Director bei Strategy Partners International: "Cloud Computing ist eigentlich alter Wein in neuen Schläuchen - früher nannte man das ASP, SaaS und Hosting. Die Auswirkungen sind immer die gleichen. Jede zentrale Verwaltung von Ressourcen braucht weniger Administration und damit weniger Arbeitsplätze. Das heißt, langfristig werden Jobs verloren gehen." Allerdings, und da stimmt sie mit den Beraterkollegen überein, "werden auch neue Fachgebiete erschaffen, so dass es da auch neue Tätigkeitsfelder gibt und damit eventuell zusätzliche Arbeitsplätze".