USB im Griff: Die besten Tipps für USB-Sticks

Unsere Tipps zeigen Schritt für Schritt, wie Sie häufige Probleme mit USB-Sticks schnell lösen können.
Vorkenntnisse:

01USB-Stick bootfähig machen

USB-Sticks lassen sich optimal auch zum Starten von Betriebssystemen, oder der Installation von Windows 7 / 8 / 8.1 und Windows 10 nutzen. Um einen USB-Stick für die Installation von Windows 10 anzufertigen, benötigen Sie die Installationsdateien als bereitgestellte ISO-Datei oder als DVD-Laufwerk. Anschließend verbinden Sie den Stick mit einem Windows-PC und bereiten diesen vor:

1. Starten Sie eine Eingabeaufforderung über das Kontextmenü im Administratormodus.

2. Geben Sie diskpart ein.

3. Geben Sie list disk ein.

4. Geben Sie den Befehl select disk <Nummer des USB-Sticks aus list disk> ein. Sie erkennen den Stick an dessen Größe.

5. Geben Sie clean ein.

6. Geben Sie create partition primary ein.

7. Geben Sie active ein, um die Partition zu aktivieren. Dies ist für den Bootvorgang notwendig, denn nur so kann der USB-Stick booten.

8. Formatieren Sie den Datenträger mit format fs=fat32 quick.

9. Geben Sie den Befehl assign ein.

10. Beenden Sie diskpart mit exit.

11. Kopieren Sie den kompletten Inhalt der Windows 10-DVD beziehungsweise der ISO-Datei in den Stammordner des USB-Sticks.

12. Booten Sie einen PC mit diesem Stick, startet die Windows 10-Installation.

Wesentlich einfacher als die manuelle Konfiguration ist das Erstellen eines Multiboot-USB-Sticks mit der Freeware Sardu. Das Tool müssen Sie nicht installieren, Sie können es direkt nach dem Download starten. Mit Sardu erstellen Sie mit wenigen Klicks mit Hilfe eines Assistenten einen Multiboot-USB-Stick. Die entsprechenden Betriebssysteme laden Sie entweder direkt über das Tool herunter, oder Sie binden eigene ISO-Dateien ein. Neben Rettungs-CDs integrieren Sie auch verschiedene Linux-Live-Systeme wie BackTrack, Fedora, Ubuntu und andere. Der Vorteil des Tools ist, dass Sie die entsprechenden ISO-Dateien direkt über den Assistenten herunterladen und auf dem Stick einbinden können.

Mit Sardu erstellen Sie schnell und einfach einen bootfähigen USB-Stick mit mehreren Betriebssystemen.
Mit Sardu erstellen Sie schnell und einfach einen bootfähigen USB-Stick mit mehreren Betriebssystemen.
Foto: Thomas Joos

Ein weiteres kostenloses Tool, das bei der Erstellung eines bootfähigen USB-Sticks hilft ist Rufus. Auch hier steht eine grafische Oberfläche zur Verfügung, um einen bootfähigen USB-Stick zu kreieren.

02USB-Stick formatieren

USB-Sticks formatieren Sie nach der Verbindung mit Windows am einfachsten über das Kontextmenü des Laufwerks im Explorer. Alternativ verwenden Sie die Vorgehensweise, die wir bereits mit Diskpart erläutert haben.

Das System ExFat wird von Windows und macOS X unterstützt. In diesem Fall können beide Welten schreibend auf den USB-Stick zugreifen, wenn Sie mit verschiedenen Systemen arbeiten.

Das Dateisystem exFAT (Extended File Allocation Table) ist vor allem für Flashspeicher und SSD-Festplatten sowie USB-Sticks optimiert. Formatieren Anwender USB-Sticks, externe Festplatten oder andere Speichergeräte mit exFAT sind diese Datenträger nicht mit Windows XP verwendbar. Installieren Sie aber den Patch KB955704, können Anwender exFAT auch in Windows XP nutzen. Haben Sie Datenträger mit exFAT formatiert, können diese auch Dateien nutzen, die größer als 4 GByte sind, denn exFAT unterstützt Datenträger die auch größer als 32 GByte sind.

Über das Kontextmenü im Explorer steht die Option zum Formatieren eines USB-Sticks zur Verfügung.
Über das Kontextmenü im Explorer steht die Option zum Formatieren eines USB-Sticks zur Verfügung.
Foto: Thomas Joos

Sie können Datenträger entweder im Explorer oder der Festplattenverwaltung formatieren. Die Formatierung kann natürlich auch in der Befehlszeile oder PowerShell erfolgen:

Format /fs:<Dateisystem> <Laufwerksbuchstabe>:

Format-Volume -DriveLetter <Buchstabe> -FileSystem <Dateisystem> -Full

Eine Schnellformatierung in der Befehlszeile wird mit folgendem Befehl durchgeführt:

Format /fs:<Dateisystem> /q <Buchstabe>

Um einen Datenträger von FAT32 zu NTFS umzuwandeln, kann in der Eingabeaufforderung mit dem Befehl convert <Buchstabe> /fs:ntfs gearbeitet werden. Für eine Umwandlung von NTFS zu ReFS muss der Datenträger aber neu formatiert werden.

03USB-Stick wird nicht erkannt

Wird ein USB-Stick von Windows nicht erkannt, sollten Sie ihn zunächst wieder vom Rechner entfernen, den PC neu starten, und eine erneute Verbindung überprüfen. Testen Sie im Geräte-Manager von Windows, ob der USB-Stick als nicht erkanntes Laufwerk angezeigt wird. Den Geräte-Manager starten Sie durch Eingabe von devmgmt.msc. Ist das der Fall, entfernen Sie das unbekannte Gerät über das Kontextmenü im Geräte-Manager, entfernen den USB-Stick aus dem Slot und verbinden ihn erneut mit dem Rechner. Außerdem sollten Sie überprüfen, ob der USB-Stick an einem anderen Steckplatz erkannt wird.

Im Geräte-Manager werden auch nicht erfolgreich installierte USB-Sticks angezeigt.
Im Geräte-Manager werden auch nicht erfolgreich installierte USB-Sticks angezeigt.
Foto: Thomas Joos

Werden an einem USB-Controller überhaupt keine USB-Geräte erkannt, entfernen Sie diesen aus dem Geräte-Manager und starten den PC neu. Anschließend sollte der Treiber wieder neu installiert werden. Es kann auch hilfreich sein, im Internet nach einem aktuellen Treiber für den USB-Controller zu suchen. Diese stehen auch für Haupt-Platinen zur Verfügung, über welche die USB-Anschlüsse zur Verfügung gestellt werden.

In der Datenträgerverwaltung von Windows lassen sich Laufwerksbuchstaben manuell zuweisen, wenn ein USB-Stick nicht erkannt wird.
In der Datenträgerverwaltung von Windows lassen sich Laufwerksbuchstaben manuell zuweisen, wenn ein USB-Stick nicht erkannt wird.
Foto: Thomas Joos

Es besteht auch die Möglichkeit, dass der USB-Stick zwar erkannt wurde, aber kein Laufwerksbuchstabe zugewiesen worden ist. Starten Sie in diesem Fall mit diskmgmt.msc die Festplattenverwaltung und überprüfen Sie, ob Sie dem USB-Stick manuell einen Laufwerksbuchstaben zuweisen können.