Marktforscher Crisp Research

Die 5 wichtigsten Cloud Trends 2016

Cloud Computing hat in Deutschland im vergangen Jahr richtig Fahrt aufgenommen. Kaum ein Unternehmen, das sich nicht mehr mit einschlägigen Technologien und Services auseinandersetzt. Neben Managed Public Clouds und hybriden sowie Multi-Cloud-Umgebungen werden vor allem die Themen Infrastructure as Code und DevOps weiter an Bedeutung gewinnen.

Das IT-Research- und Beratungsunternehmen Crisp Research sieht fünf wichtige Cloud-Trends für das Jahr 2016.

1. Managed Public Clouds

Mit der Eröffnung der deutschen Amazon Web Services (AWS)-Region im vergangenen Oktober in Frankfurt ist die Public Cloud auch in Deutschland angekommen. Unterstrichen wird deren Bedeutung von zahlreichen Kundenreferenzen und zum Teil innovativen Use Cases. Aber nicht nur AWS wird im kommenden Jahr weiter für Furore sorgen. Auch von Anbietern wie IBM Softlayer, Salesforce, ProfitBricks und insbesondere Microsoft, die nun auch mit eigenen Rechenzentren in den deutschen Markt einsteigen, dürfen wir im Jahr 2016 einige Überraschungen erwarten. Der Kampf um die Public Cloud ist auch in Deutschland entbrannt und das kürzlich gefallene Safe Harbor Urteil wird seinen Teil dazu beitragen!

Zu einer spannenden Geschichte gehören allerdings mehrere Protagonisten. Die Hauptrolle in der Public Cloud nehmen einmal mehr die IT-Anwender ein. Eine hohe Komplexität in der Nutzbarkeit - Stichwort: Cloud-Wissen - und eine bislang unklare Kommunikation der Verantwortlichkeiten – Stichwort: Self-Service / Shared-Responsibility - sorgen für Verwirrung und beeinträchtigen die Public-Cloud-Adaption. Die weißen Ritter, die sowohl die Situation für die Anbieter als auch die Anwender entschärfen werden, sind die Managed Public Cloud Provider (MPCP). Sie entwickeln und betreiben die Systeme, Applikationen und virtuellen Umgebungen ihrer Kunden auf den Public Cloud-Infrastrukturen. Sie gleichen damit das fehlende Cloud-Wissen der Unternehmen aus und lösen das Problem der Shared-Responsibility.

2. Hybrid- und Multi-Cloud-Integration

Im Rahmen der digitalen Transformation ihres Unternehmens stehen CIOs vor der Herausforderung, neben der Einführung neuartiger Infrastruktur- und IT-Umgebungen zur Unterstützung moderner Workloads, ihre Legacy- und Compliance-kritischen Systeme nicht zu vernachlässigen. In der jüngsten Vergangenheit hat sich daher gezeigt, dass zu einer modernen IT-Umgebung zwei Welten gehören: die Dynamic IT und die Static IT. Was sich bereits abzeichnet: Dynamic IT-Umgebungen, vorwiegend auf Basis von Public Cloud-Umgebungen implementiert, werden nicht nur bei einem einzigen Anbieter aufgebaut.

Stattdessen ist Vielfalt gefragt. Denn den One-Stop-Shop mit dem idealen Cloud-Portfolio gibt es nicht. Hinzu kommt, dass sich Innovationen nur von verschiedenen Anbietern einkaufen lassen und grundsätzlich nicht alle Eier in ein einziges Nest gehören. CIOs sollten daher zwei Ansätze verfolgen. Hierzu gehören das Multi-Cloud-Management, bei dem Anwendungen und Systeme die auf IaaS-, PaaS- und SaaS-Umgebungen betrieben werden, nicht zwangsläufig miteinander integriert werden müssen.

Dennoch besteht die große Herausforderung darin, den Überblick über alle verwendeten Cloud-Services und –Angebote zu behalten. Anhand der hybriden Integration gehen CIOs einen ernstzunehmenden Schritt. Schließlich entsteht der eigentliche Mehrwert von Cloud-Systemen erst dann, wenn diese miteinander verzahnt sind, auf einer gemeinsamen Datenbasis arbeiten können oder gegenseitig Daten austauschen. So sollte es zum Beispiel eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein, dass ein Cloud-basierter CRM-Service auf Daten eines ERP-Systems zugreifen kann.

Die Multi-Cloud-Integration bildet in diesem Kontext die Königsklasse. Hierbei nutzen Unternehmen einen bunten Mix unterschiedlicher Cloud-Arten – Infrastrukturen, Plattformen und Software-Services – die sie Teils autark verwenden, zum Großteil jedoch auf eine einheitliche Basis integrieren. Über einen solchen Cloud-Bebauungsplan (Digital Platform Fabric) gilt es einerseits das bedingungslose Zusammenspiel sicherzustellen, andererseits aber auch den Durchblick zu behalten.