Angst vor dem Absturz

Die 4 Typen der Generation Y

4. Orientierungssuchende

Die Orientierungssuchenden stellen mit dreizehn Prozent die kleinste Gruppe innerhalb der Generation Y. Frauen und Männer sind mit 54 Prozent sowie 46 Prozent relativ ausgewogen verteilt. Sie alle "brauchen noch etwas Zeit", wie Kienbaum schreibt. Für sie sind Gesundheit (53 Prozent) und Freunde/Familie (51 Prozent) das Wichtigste. 45 Prozent geben auch Erfolg und Karriere an. Zwar fehlt es an Orientierung, aber nicht zwingend an Interesse: Hauptwunsch an den Arbeitgeber sind Weiterbildungsmöglichkeiten (57 Prozent), außerdem eine kollegiale Arbeitsatmosphäre (48 Prozent).

Keine Spaßgeneration

Kienbaum hat sich über die eigene Befragung hinaus in Fachliteratur zur sogenannten Generation Y eingelesen. Das Bild einer "Spaßgeneration" oder einer "Generation Maybe", der die Selbstverwirklichung über alles geht, lassen die Berater nicht gelten. Zwar unterstützen sie die These, dass die jungen Leute einen hohen Individualismus pflegen und Wert auf persönliche Entfaltung legen. Sie wollen über Arbeitszeiten und Arbeitsergebnisse selbst bestimmen.

Wer als Arbeitgeber attraktiv sein will, muss ihr Interesse fesseln. Gleichzeitig aber erleben sie befristete Arbeitsverträge und Leiharbeit als verunsichernd. Es gibt in dieser Generation Angst vor dem Absturz.

Die Berater haben die Studienteilnehmer gebeten, ihre Motive auf einer Skala von Null (niedrigste Zustimmung) bis sechs (höchste Zustimmung) einzuschätzen. Die jungen Leute wollen demnach ihre eigene Persönlichkeit kennenlernen und weiterentwickeln. Sie wollen gebraucht werden und anderen helfen sowie etwas verändern und gestalten. All diese Punkte erreichen einen Wert von fünf oder mehr.

Am unteren Ende der Skala stehen dagegen der Wunsch, Einfluss auf andere auszuüben, und die Konkurrenz mit anderen. Dabei bedeutet "unteres Ende der Skala" immer noch einen Wert von etwa 3,5.