Einsteiger-Howto

Die 10 wichtigsten Linux-Befehle für Netzwerk und Internet

Schneller Routercheck mit ping

Aber auch innerhalb Ihres eigenen Netzwerks können Sie den Ping-Befehl verwenden. Pingen Sie beispielsweise die IP-Adresse Ihres Routers an (die Fritzbox beispielsweise verwendet 192.168.178.1 als Adresse) um sicher zu stellen, ob Sie den Router von Ihrem Rechner aus überhaupt erreichen können. Bei einer Fritzbox würde der Befehl also lauten: ping 192.168.178.1. Das ist einer der grundlegenden Tests zum Prüfen Ihrer LAN-Verbindung überhaupt. Auf die gleiche Weise testen Sie auch die Erreichbarkeit anderer PCs in Ihrem Netzwerk, indem Sie deren IP-Adresse anpingen.

6. Traceroute: Welchen Weg nimmt das Datenpaket?

Mit dem Befehl traceroute (unter Windows heißt der Befehl tracert) verfolgen Sie den Weg eines IP-Datenpakets von Ihrem Linux-Rechner zu der Zieladresse. Sie sehen die Adresse Ihres Gateways, alle Zwischenstationen (die „Hops“) und schließlich die IP-Adresse des Zielrechners/-Servers. Sie erfahren zudem, wieviel Zeit das Datenpaket von einer Station zur nächsten benötigt. Traceroute kann sowohl mit einer IP-Adresse als auch mit einem Hostnamen genutzt werden. Zu Hostnamen gibt Tracert die IP-Adresse an.

Traceroute
Traceroute

7. Arp: Mac-Adressen und IP-Adressen anzeigen

Jeder Netzwerkcontroller hat eine einmalige unverwechselbare und nicht veränderbare Mac-Adresse (Media Access Control), die für die Adressierung der Datenpakete im Internet unverzichtbar ist – die Mac-Adresse ist somit die physische Adresse Ihrer Netzwerkkarte, die sich in der Regel in einem festen EEPROM-Speicher auf der Netzwerkkarte beziehungsweise beim Onboard-LAN-Adapter im Bios-Chip befindet. Die Mac-Adressen werden zentral verwaltet, jede Adresse besteht aus zwölf hexadezimalen Ziffern.

Die hinlänglich bekannten IP-Adressen, die zunächst einmal für die Adressierung der Datenpakete verantwortlich sind, werden auf die Mac-Adressen abgebildet. Bei jeder Internetkommunikation muss also die zu einer IP-Adresse gehörige Mac-Adresse gesucht werden. Dafür ist das Adress Resolution Procotol ARP zuständig.

Der arp-Befehl
Der arp-Befehl

Im so genannten ARP-Cache (Adress Resolution Protocol) werden IP-Adressen gespeichert, die bereits in Mac-Adressen aufgelöst wurden. Wird ARP hier nicht fündig, wird eine Rundsendung (Broadcast) an alle im Netzwerk erreichbaren Rechner verschickt, um die Mac-Adresse zur angefragten IP-Adresse zu ermitteln. Das Gerät, zu dem die gesuchte IP-Adresse gehört, antwortet und schickt seine Mac-Adresse. Darauf trägt ARP im anfragenden Rechner die IP-Adresse in den ARP-Cache ein, alle Anfragen an diesen Rechner werden nun direkt zugestellt. Nach einem Neustart werden alle ARP-Einträge gelöscht

Mit der Eingabe von ARP ermitteln Sie die Mac-Adresse Ihrer Ethernet- und WLAN-Netzwerkschnittstelle. Außerdem sehen Sie, welche (veränderbare) IP-Adresse der (unveränderbaren) Mac-Adresse zugeordnet ist. Mit arp –a lassen Sie sich die gesamte Adress-Tabelle anzeigen.

ARP lässt sich auch mit diversen Optionen verwenden. Damit können Sie dann die automatisiert erstellten Einträge der Adressumwandlungstabelle manuell verändern.

8. Netstat: Geöffnete Netzwerkverbindungen anzeigen

Mit netstat lassen Sie sich anzeigen, welche Netzwerkverbindungen offen sind. Mit netstat –a sehen Sie alle aktiven und nicht aktiven Socketverbindungen. Netstat –l zeigt nur die aktiven Sockets an. Netstat –r zeigt die aktuelle Routing-Tabelle an; Sie sehen also zum Beispiel die IP-Adresse des Gateways (also beispielsweise die von Ihrer Fritzbox). Wenn Sie noch ein -n (numeric) dahinter setzen, dann wird nicht der Rechnername, also zum Beispiel fritz.box, sondern dessen IP-Adresse angezeigt.

9. Route: IP-Adresse des Gateways anzeigen

Der Befehl Route beziehungsweise route -n (hier werden numerische Rechnernamen nicht aufgelöst, sondern als IP-Adressen angezeigt) zeigt die Routing-Tabelle Ihres Rechners an. Damit ermitteln Sie die IP-Adressen der Gateways. Das „G“ in der Zeile markiert das Gateway, also zum Beispiel die Fritzbox. Das „U“ zeigt an, dass die Route aktiv ist.

Zudem können Sie mit route die Routingtabelle manuell verändern.

10. Nslookup: IP-Adresse zu Domainnamen anzeigen

Mit nslookup ermitteln Sie die IP-Adressen zu Domainnamen. Mit nslookup können Sie manuell eine Anfrage an einen Nameserver schicken, um einen Hostnamen aufzulösen.

Extra-Tipp: Der Linuxbefehl Host liefert zu einem Domainnamen ebenfalls die IP-Adresse.


(PC-Welt/ad)