Netzwerk-Grundlagen

DHCP - Dynamic Host Configuration Protocol

DHCP-Refresh

Nachdem ein DHCP-Server einen Client mit einer IP-Adresse ausgestattet hat, weist er ihm zusätzlich die so genannte Lease-Zeit zu. Diese legt die Gültigkeitsdauer der Einstellungen fest. Im Hintergrund laufen dabei zwei Uhren: T1 entspricht der halben Lease-Zeitspanne, T2 ist auf 87,5 Prozent der maximalen Lease-Zeit gesetzt. Beide Werte lassen sich über die DHCP-Optionen des Servers bearbeiten - sofern diese Funktionen implementiert sind.

Nachdem T1 abgelaufen ist, sendet der Client eine DHCPREQUEST-Nachricht an den Server und fragt nach, ob dieser die Lease-Zeit verlängern kann. Man bezeichnet diesen Zustand auch als Renewing Status. In der Regel antwortet der Server mit einer DHCPACK-Nachricht samt einer neuen Lease-Zeit. Die Werte T1 und T2 setzt der Server dabei zurück.

Erhält der Client bis zum Ablauf von T2 keine DHCPACK-Nachricht, beginnt der Rebinding Status. Der Client muss nun eine DHCPREQUEST-Nachricht verschicken, damit die Lease-Zeit verlängert wird. Diese Anforderung kann der Server durch DHCPACK bestätigen. Bleibt auch dieser Request unbeantwortet, muss der Client eine komplett neue IP-Adresse anfordern. Hierbei kommt der ursprüngliche Mechanismus zum Einsatz, der alle DHCP-Server im Netz anspricht.

Range und Lease

Bevor ein DHCP-Server die angeschlossenen Netzwerk-Clients überhaupt mit IP-Adressen versorgen kann, muss man ihn mit Informationen füttern, welche Ranges er verwenden darf. Eine Range stellt einen IP-Adressbereich dar, der durch eine Start- und End-Adresse definiert ist. Je nach Implementierung sind auch Ausschlussbereiche vorgesehen, also Adressen, die nicht für die Vergabe herangezogen werden können. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass feste und dynamische IP-Adressen in einem Netzwerk problemlos nebeneinander existieren können.

Die Lease-Dauer wird in der Regel durch die Angabe von Tagen, Stunden und Minuten definiert. Eine allgemeine Regel für die optimalen Parameter gibt es nicht. Diese Einstellungen, sofern sie denn überhaupt in den einzelnen Produkten implementiert sind, müssen auf Beanspruchung des Servers, Client-Verhalten und Netzwerkstabilität abgestimmt sein. Entscheidend ist zum einen die Anzahl der möglichen Clients. Als Richtwert gilt: Die Lease-Zeit ist doppelt so lange, wie die Zeitspanne, die beim Serverausfall für die Wiederinbetriebnahme benötigt wird. Wichtig: Bei längeren Lease-Zeiten dauert es entsprechend länger, bis Änderungen der DHCP-Optionen auf der Client-Seite greifen.