Reutlingen gewinnt RoboCup

Deutschland Weltmeister beim Roboterfußball

"RT Lions", das Team des Studienbereichs Mechatronik der Hochschule Reutlingen, wurde Weltmeister in der Roboterfußball-Kategorie "Mixed Reality. Die Universität Osnabrück wurde Vizeweltmeister in dieser Disziplin des RoboCup.

In der Roboterfußball-Kategorie "Mixed Reality" spielen reale Roboterfahrzeuge mit einem Ball, der auf einem als Spielfeld dienendem Bildschirm simuliert wird. Am Sonntag, den 5. Juli 2009 fand das Endspiel der Liga "Mixed Reality" zwischen dem Team der Hochschule Reutlingen und der Universität Osnabrück in der Stadthalle von Graz statt. Nach einem anfänglichen Rückstand von zwei Toren konnte die Reutlinger Mannschaft das Spiel noch drehen und am Ende den Sieg mit 4:3 für sich verbuchen.

Das Zusammenspiel von Mechanik, Elektronik und Informatik beim Roboterfußball fasziniert seit über zehn Jahren Wissenschaftler der Mechatronik und der Informatik. Die Teilnehmer am "RoboCup-Senior" sind Studenten und Mitarbeiter von Hochschulen. Für Schüler gibt es eine "Junior"-Liga. Ziel des Projekts "RoboCup" ist es, im Jahr 2050 so virtuos zu spielen, dass man gegen eine Nationalmannschaft in der Realität antreten kann.

Am diesjährigen Wettbewerb nahmen Mannschaften aus 40 Ländern teil. Im RoboCup-Wettbewerb gibt es fußballspielende zweibeinige Roboter, fußballspielende Roboterfahrzeuge und auch Roboter, die andere Aufgaben, wie unbemannte Rettungseinsätze, durchführen. Die Kategorie "Mixed Reality" spielte dieses Jahr zum ersten Mal auf einem 42-Zoll-Flachbildschirm mit fünf gegen fünf Spieler. In den vergangenen Jahren wurde auf einem kleineren Bildschirm mit zwei gegen zwei Spielern gekämpft.

Die Bewegungen der Roboterfahrzeuge werden von einer zentralen Videokamera erfasst und die aktuellen Positionen den stationären Mannschaftscomputern übermittelt. Das Besondere an der Software für die Robotersteuerungen ist, dass jeder Spieler von einem einzelnen Softwaremodul gesteuert wird. Es kennt lediglich die aktuellen Positionen aller übrigen Spieler, der Tore und des Balls. Dieses entspricht dem realen Fußballspiel von Menschen, bei dem es bekanntlich auch keine zentrale Befehlsgewalt gibt.

Die Reutlinger Mannschaft wurde erst Anfang dieses Jahres im Studienbereich Mechatronik der Hochschule gebildet. Sie besteht aus zwei Bachelor-Studenten, einer Assistentin und einem Assistenten. Die Studenten entwickelten Software und Hardware im Rahmen ihrer Bachelor-Thesis genannten Abschlussarbeit. Die Mannschaft hat auf dem Wettbewerb RoboCup German Open, der auf der Hannover Messe Industrie im April 2009 stattfand, auch schon den ersten Platz belegt.

Den Verlauf der Woche in der Stadthalle in Graz kann man im RoboCuop-Blog auf den Internetseiten der Hochschule unter nachlesen. Dort findet man auch Links zu den anderen Roboterfußball-Kategorien. (ala)