Sicherheitsbericht

Deutschland ist Nummer 1 bei der Verbreitung von Schädlingen

Deutschland ist führend in Europa, was die Zahl verseuchter Rechner und die Verbreitung von Botnets angeht. Das geht aus dem gerade veröffentlichten Sicherheitsbericht von Symantec hervor.

Das Sicherheitsunternehmen Symantec hat seinen jährlichen Internet Security Threat Report veröffentlicht, in dem die Gefahren erfasst sind, denen Internet-Nutzer im letzten Jahr ausgesetzt waren. Aus dem Bericht geht hervor, dass in Deutschland die meisten mit Bots verseuchten Rechner der gesamten EMEA-Region stehen. Allein fünf Millionen deutsche Computer werden von den zehn größten Botnetzen kontrolliert.

Deutschland ist im europäischen Vergleich die Nummer 1 bei der Verbreitung von Schädlingen. Etwa zwölf Prozent der Malware-Aktivitäten in Europa entfallen auf Deutschland, weltweit betrachtet sind es fünf Prozent. Bei Botnetzen führt Deutschland gar die gesamte EMEA-Region (Europa, Mittlerer Osten) an. Im weltweiten Vergleich stellt Deutschland immerhin sieben Prozent der von Bots gesteuerten Rechner. Ein Viertel der in Europa angesiedelten Kontroll-Server für Botnetze steht in Deutschland.

Web-basierte Angriffe nehmen weiter zu. Mit Hilfe von Suchmaschinenoptimierung und Social Engineering locken Online-Kriminelle potenzielle Opfer auf präparierte Web-Seiten. Diese enthalten Angriffs-Code, der auf Sicherheitslücken im Browser und dessen Plugins zielt. Hauptzielscheibe im Jahr 2009 sind mit 49 Prozent PDF-Betrachter wie der Adobe Reader gewesen. Noch 2008 waren das lediglich elf Prozent.

Die Anzahl neuer Schädlingsvarianten hat sich 2009 gegenüber 2008 auf über 240 Millionen verdoppelt. Die Anteile der einzelnen Schädlingstypen verteilen sich relativ gleichmäßig. Da es sich oft um komplexe Malware-Pakete handelt, die Mischformen oder mehrere Schädlinge enthalten, kommen in der Summe weit mehr als 100 Prozent heraus. So sind Trojanische Pferde oder Würmer oft mit einem Virus infiziert. Unklar ist, ob dies stets Absicht ist oder ob die Rechner der Malware-Verbreiter mit Viren infiziert sind.

Wer meint, er habe noch nie mit Malware zu tun gehabt und könne daher auf Antivirus-Software verzichten, gehört womöglich zu denen, die mit einem unbemerkt verseuchten PC im Internet unterwegs sind und eine Gefahr für alle anderen darstellen. Im Internet ist es wie im Straßenverkehr: es sind nicht immer nur die anderen, die Fehler machen. Jeder ist für seine eigene, aber auch für die Sicherheit der anderen verantwortlich. (PC Welt/mje)