PAC-Studie

Deutschland hinkt bei Social Collaboration hinterher

Deutschland, Land der Bedenkenträger

Effizientere Prozesse und eine bessere Unterstützung der Vernetzung sind typische Einstiegsthemen für Social Collaboration in Deutschland. So sehen die Fachbereiche hohen oder sehr hohen Handlungsbedarf bei Themen wie "Identifikation von Experten und Wissen" (66 Prozent), "gemeinsame Dokumentenbearbeitung" (61 Prozent) oder "Förderung der interdisziplinären Vernetzung" (57 Prozent). Dennoch hinkt Deutschland bei der Umsetzung hinterher: Nur 21 Prozent der Fachbereiche haben Social-Collaboration-Projekte zumindest teilweise umgesetzt. Zum Vergleich: in Großbritannien sind es 38 und in Frankreich 27 Prozent. "Social Collaboration muss sich entwickeln und lässt sich nicht perfekt planen. Wer zunächst abwartet und auf Verbote setzt, bis das Umfeld perfekt ist, der riskiert, im Wettbewerb zurückzufallen", warnt Nicole Dufft, Senior Vice President bei PAC Deutschland.

Auch bei konkreten Umsetzungsfragen zeigt sich Deutschland der Studie zufolge eher als Nachzügler. In knapp 90 Prozent der Unternehmen fehlt die aktive Mitwirkung des Managements. Jedes zweite Social-Collaboration-Projekt in Deutschland wird ad hoc nach aktuellem Bedarf umgesetzt und nicht langfristig strategisch geplant. Anstatt integrierter Lösungen werden zudem häufig verschiedene Einzelanwendungen genutzt.

"Social Collaboration-Initiativen müssen strategisch geplant, die Nutzung entsprechender Anwendungen durch die Mitarbeiter gezielt gefördert, Regeln definiert und die soziale Vernetzung technisch und organisatorisch in die Abläufe integriert werden", rät Dufft. Dabei nimmt PAC insbesondere die Führungskräfte in die Pflicht: "Es reicht nicht aus, neue Initiativen oder Pilotprojekte ins Leben zu rufen. Führungskräfte müssen selbst aktiv die neuen Möglichkeiten nutzen und Social Collaboration (vor)leben. Großbritannien zeigt, dass dies möglich ist und funktioniert."

Für die Studie wurden mehr als 250 Fachbereichsverantwortliche aus Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern in Deutschland, Frankreich und Großbritannien befragt. Die Studie wurde unterstützt von Atos, Beck et al. Services, T-Systems International und der SQLI Group. (Computerwoche/mje)