Bitkom fordert stärkere Einbindung der Unternehmen

Deutsches Cyber-Abwehrzentrum eröffnet

Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich hat das Cyber-Abwehrzentrum offiziell eröffnet. "Im Kern der Cyber-Sicherheit steht der Schutz kritischer Infrastrukturen", sagte der Minister. Kritische Infrastrukturen seien Organisationen und Einrichtungen mit wichtiger Bedeutung für das Gemeinwesen.

Zu den kritischen Infrastrukturen würden beispielsweise die Energiekonzerne oder andere Unternehmen zählen, bei deren Ausfall oder Beeinträchtigung nachhaltig wirkende Versorgungsengpässe oder andere dramatische Folgen eintreten würden. Es sei sinnvoll, dass private Unternehmen vom Staat geschützt werden, heißt es auf pressetext-Nachfrage beim Branchenverband Bitkom. "Die Gründung des nationalen Cyber-Abwehrzentrums ist ein wichtiger Schritt zum richtigen Zeitpunkt auf dem Weg zu mehr Schutz vor Cyber-Angriffen", sagt Dieter Kempf, Präsidiumsmitglied der Bitkom. Das Zentrum schließe eine Lücke in der Kommunikation zwischen den Behörden, die vom Thema Cybersicherheit betroffen sind.

Die Unternehmen in Deutschland sollen zwar geschützt werden, ein Mitspracherecht haben sie aber nicht. "Bei einem Ausbau des Nationalen Cyber-Abwehrzentrums sollte die Privatwirtschaft stärker einbezogen werden", befindet Kempf. Betroffene Unternehmen und ihre Mitarbeiter könnten so besser geschützt werden. Zudem könnten Unternehmen mit ihren Experten für Cyber-Security das Lagebild mit wertvollen eigenen Informationen ergänzen.

Am 23. Februar 2011 hat die Bundesregierung die Cybersicherheitsstrategie für Deutschland beschlossen. Das Cyber-Abwehrzentrum hat zur Aufgabe, IT-Sicherheitsvorfälle umfassend zu bewerten und abgestimmte Handlungsempfehlungen zu erarbeiten. Dazu werden unter anderem Informationen über Schwachstellen in IT-Produkten ausgetauscht sowie IT-Vorfälle, Verwundbarkeiten und Angriffsformen analysiert. (pte/cvi)