Deutscher Schüler gewinnt Hauptpreis bei der Intel ISEF 2005

Ein mit 50.000 US-Dollar dotierter Hauptpreis der diesjährigen Intel International Science and Engineering Fair (ISEF) geht an den deutschen Schüler Stephen Schulz aus Gelsenkirchen für seine innovative Lösung zur Synthese von Radikalen zu Radikalfängern. Zwei weitere Kandidaten aus den USA wurden ebenfalls ausgezeichnet.

Mit seinem herausragenden Projekt konnte der Schüler die tausendköpfige Jury aus Naturwissenschaftlern überzeugen und erhielt am Freitag, den 13. Mai, einen der drei Hauptpreise: den begehrten Young Scientist Award der Intel Foundation im Wert von 50.000 US-Dollar.

Insgesamt nahmen 1447 junge Wissenschaftler und Forscher aus 45 Ländern an dem Wettbewerb teil. Der 19-jährige Schüler der Gesamtschule Buer-Mitte, Gelsenkirchen, Stephen Schulz, befasst sich in seinem Projekt aus dem Fachgebiet Chemie mit der Synthese von Radikalen zu Radikalfängern. Er hat ein spezielles elektrochemisches Syntheseverfahren entwickelt, um gefährliche Radikale unschädlich zu machen. Seine Experimente macht er im eigenen, selbst gebauten, kleinen Chemielabor. Dabei verwendete er ein neuartiges "Lab-on-a-Chip"-System, das die gesamte Funktionalität eines makroskopischen Labors auf einem chipkartengroßen Kunststoffsubstrat bietet. Dank der Verwendung von Standard-Leiterplattentechnik kostet das System statt 5000 nur 15 US-Dollar.

Stephen Schulz erläutert das Einsatzgebiet seines Projekts: "Mit meiner effizienten Lösung können nun bestimmte natürliche Farbstoffe als Radikalfänger eingesetzt und pharmakologisch genutzt werden, um zu verhindern, dass Radikale Körperzellen angreifen. Haupteinsatzgebiet ist die Therapie von Krebs sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Ich freue mich sehr über den Preis und auch darüber, vielleicht einen entscheidenden Beitrag zum Kampf gegen zwei weit verbreitete Krankheiten leisten zu können."

Für diese außergewöhnliche Erfindung hat Stephen Schulz den Young Scientist Award der Intel Foundation erhalten. Dieser Preis wird an die drei Finalisten verliehen, die jeweils ein College-Stipendium im Wert von 50.000 US-Dollar sowie eine Reise nach Schweden zur Verleihung des Nobelpreises im Dezember 2005 erhalten.

Die nächste International Science and Engineering Fair wird vom 7. bis 13. Mai 2006 in Indianapolis, USA, stattfinden. Jedes Jahr beteiligen sich mehr als eine Million Schüler im Alter zwischen 14 und 19 Jahren an Wissenschaftswettbewerben zum ISEF. Über 1200 Schüler aus über 50 Ländern erhalten daraufhin die Chance, während der Intel ISEF in 15 Kategorien um Stipendien und Preise im Gesamtwert von drei Millionen US-Dollar zu wetteifern.

Die Intel International Science and Engineering Fair ist der größte voruniversitäre Wissenschaftswettbewerb der Welt und wird seit mehr als 50 Jahren durch Science Service koordiniert, eine Non-Profit-Organisation mit Sitz in Washington D.C., die sich die Förderung der Naturwissenschaften zur Aufgabe gemacht hat. Seit 1996 unterstützt die Intel Corporation den Wettbewerb als Titelsponsor mit mehreren Millionen US-Dollar. (ala)