Detailtest: 50 Mainboards

Spread Spectrum I

Bauteiltoleranzen kommen als Ausrede für zu hohe Taktfrequenzen nicht in Frage. Welche unglücklichen Umstände für eine (un)beabsichtigte Erhöhung der FSB-Taktfrequenz gäbe es noch?

Spread Spectrum heißt eine mögliche Entschuldigung für verdächtige Kandidaten. Dabei wird die Taktfrequenz kontinuierlich innerhalb eines kleinen Bereichs variiert, um das Abstrahlverhalten für die CE-Messung positiv zu beeinflussen. Als Ergebnis arbeitet ein Mainboard bei eingeschaltetem Spread Spectrum nicht stur mit beispielsweise 100 MHz, sondern der FSB-Takt bewegt sich bei 0,25 Center Spread zwischen 97,5 und 102,5 MHz. Die gekoppelten PCI, AGP und Speichertakte machen diesen Schlingerkurs mit.

Der Clock Generator erzeugt alle wichtigen Systemtaktfrequenzen auf dem Mainboard. Seiner Flexibilität verdanken Overclocker und Schummelhersteller die Möglichkeit, die Hardware behutsam Schritt für Schritt zu übertakten.

Die meisten Taktgeneratorbausteine erlauben ein Spread Spectrum zwischen 0,25 und 0,5 Prozent. Auch 0,75 Prozent sind gemäß der Datenblätter bei einigen ICs möglich. Je nach verwendeter Technik kann sich die effektive FSB-Taktfrequenz um den eingestellten Betrag für Spread Spectrum reduzieren (Down Spread). Diesen Effekt kann man beispielsweise bei den Mainboards von Intel beobachten, bei denen sich die Funktion nicht ausschalten lässt. Die meisten Hersteller verwenden Spread Spectrum jedoch so, dass sich die gewünschte FSB-Taktfrequenz als Mittelwert ergibt (Center Spread).