Virtual Reality

Designen im virtuellen Raum

Forscher der TU Berlin und des Fraunhofer IPK Berlin entwickeln Werkzeuge, mit denen Designer dreidimensional entwerfen können.

Diplom-Informatiker Johann Habakuk Israel von der TUB untersucht den praktischen Nutzen von VR-basierten Anwendungen. "Wir haben unser System mit 24 Berliner Möbeldesignern getestet", sagt er. Die Probanden wurden dazu in einen so genannten Cave gestellt. Dieser Forschungsraum ist mit fünf halbtransparenten Wänden ausgestattet, auf deren Rückseite die Bilder des virtuellen Raums projiziert werden.

"Ein Tracking-System misst zu jeder Zeit, wo genau sich die Person in dem Raum befindet", erläutert Israel. Sobald sich der Proband innerhalb des virtuellen Raums bewegt, werden die ihn umgebenden Bilder entsprechend angepasst. Durch die Brille, die die Anwender tragen, nehmen sie ihre virtuelle Umgebung dreidimensional wahr.

"Auch der Stift, den die Designer benutzen, ist mit einem Tracking-Sensor ausgestattet", sagt der Forscher. Mit ihm können die Designer nun frei im Raum zeichnen. Je nachdem, wie stark sie dabei auf den Stift "drücken", wird die gezeichnete virtuelle Linie bei starkem Druck dicker.

Für Gestalter, die bei ihrer Arbeit immer auch den Raum, in dem ihre Produkte wirken sollen, mit einbeziehen müssen, soll das System ein echter Gewinn sein. Denn bereits von der ersten Skizze an haben sie einen räumlichen Eindruck des Objekts, Details wirken lebendiger. "Die Designer hatten zu einem wesentlich früheren Zeitpunkt deutlich mehr Informationen über das Produkt, als würden sie zweidimensional arbeiten", so Israel weiter. Ihre so gewonnenen Erkenntnisse lassen sich zudem speichern und von herkömmlichen CAD-Programmen abrufen.

Israel hofft, noch in diesem Jahr seine Promotion zu dem Thema abzuschließen. Nachfolgende Design-Studierende werden schon sehr bald von seinen Erkenntnissen profitieren. Die Universität der Künste soll bereits ein entsprechendes Projekt mit Studierenden in Angriff genommen haben. (dsc)