Gartner-Analyse

Desaströser PC-Markt in Westeuropa

Nach Zählung der Marktforschungs- und Beratungsfirma Gartner wurden im ersten Quartal 2011 in Westeuropa 17,8 Prozent weniger PCs verkauft als ein Jahr zuvor. Gartner ermittelte aktuell 14,7 Millionen von Januar bis März verkaufte Einheiten im Vergleich zu 17,9 Millionen im Vorjahreszeitraum.

"Der PC-Markt in Westeuropa war seit dem zweiten Quartal 2009 nicht mehr rückläufig", kommentiert Gartner-Analystin Meike Escherich die Zahlen des Marktforschungsunternehmens. "Das schwache Abschneiden liegt darin begründet, dass zu Ende des vierten Quartals 2010 in vielen Ländern Lagerüberbestände aufgehäuft wurden. Diese wurden nur geringfügig abgebaut, weil die Nachfrage zum Stillstand gekommen ist. Die saisonale Nachfrage war ebenfalls schwächer als erwartet und deutet an, dass sich der Abwärtstrend vom Ende vergangenen Jahres ins erste Quartal 2011 hinein fortgesetzt hat."

Die Verbraucher hätten für eine PC-Anschaffung zur Verfügung stehendes Geld entweder gar nicht oder lieber für andere Geräte wie Tablets ausgegeben. In der Folge, so Gartner, hätten sich die PC-Lebenszyklen verlängert. Das Consumer-Segment sei im Jahresvergleich um 25 Prozent rückläufig gewesen und ganz besonders der Bereich der Netbooks. "Aber auch im professionellen Markt gab es Zurückhaltung, weil die schlechte wirtschaftliche Situation vom PC-Kauf abschreckt", so Escherich weiter. Die Auslieferungen von Firmen-PCs gingen im ersten Quartal um acht Prozent zurück.

Auf Seiten der Hersteller konnte Hewlett-Packard seine Marktführerschaft in Westeuropa behaupten. Die Zweit- und Drittplatzierten Acer und Dell schnitten deutlich schlechter als der Marktdurchschnitt ab. Einziges Highlight in den Top 5 war Apple, das seine PC-Verkäufe (das iPad ist hier nicht mitgezählt) insgesamt um zehn Prozent und bei mobilen Rechnern sogar um 32 Prozent steigern und damit Toshiba verdrängen konnte.

In Deutschland zählte Gartner gerade noch 2,77 Millionen verkaufte Rechner, ein Minus von 16,9 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres und das erste zweistellige sein dem Jahr 2001. Im Hersteller-Ranking stechen Marktführer HP mit 0,5 Prozent und Samsung mit 29 Prozent Wachstum heraus. Den Negativrekord lieferte hierzulande Acer mit einem Minus im Jahresvergleich von 45,8 Prozent ab. Apple schaffte es in Deutschland übrigens noch nicht in die Top 5. Besonders gebeutelt wurde laut Gartner das Notebook-Segment - das inzwischen fast zwei Drittel des gesamten deutschen PC-Markts ausmacht - mit einem Rückgang von 21 Prozent. (Computerwoche/cvi)