Ratgeber Server-Systeme

Der richtige Tower-Server für kleine Unternehmen

Ausfallsicherheit beachten

Durch redundante Komponenten beziehungsweise Hardware kann die Ausfallsicherheit eines Tower-Servers signifikant erhöht werden. Dies ist besonders wichtig, wenn unternehmenskritische Anwendungen auf dem Server laufen oder sich sensible Daten auf dem System befinden. Darüber hinaus erspart die Verwendung von Backup-Komponenten in einem Server vielen Anwendern die Anschaffung teurer komplizierter Cluster-Lösungen und stellt somit eine preiswerte Alternative dar. Auch das Einbeziehen von Cloud-Services kann die Ausfallsicherheit eines solchen Systems (Tower Server) erhöhen.

Nicht nur das Storage-System und die Stromversorgung eines Tower-Servers lassen sich gegen einen Ausfall absichern, sondern auch der Hauptspeicher. So bieten viele Server-Chipsätze in Verbindung mit genügend Speichermodulen zum Beispiel die Spiegelung des Arbeitsspeichers (Memory Mirroring). Dabei steht dem System zwar nur die Hälfte der Speicherkapazität zur Verfügung, aber bei einem Arbeitsspeicherdefekt übernimmt der gespiegelte Speicher die Arbeit, wodurch ein Server-Ausfall vermieden werden kann. Neben der Memory-Mirroring-Funktion bieten einige Server-Systeme auch die Möglichkeit, Hot-Spare-Memory zu nutzen. Bei diesem Verfahren steht dem Hauptspeicher des Servers während des Betriebes jederzeit ein unbenutztes DIMM-Modul als Backup zur Verfügung.

Ausfallsicher: Redundante Komponenten (Storage, Netzteile, Hauptspeicher, Lüfter) minimieren das Risiko eines Systemausfalls.
Ausfallsicher: Redundante Komponenten (Storage, Netzteile, Hauptspeicher, Lüfter) minimieren das Risiko eines Systemausfalls.

Nahezu alle aktuellen Onboard-Netzwerk-Controller und Netzwerksteckkarten bieten eine einfache Möglichkeit der redundanten Netzwerkanbindung. Durch das sogenannte NIC-Teaming kann man mehrere Netzwerkkarten zu einer logischen zusammenschließen. Dadurch erreicht man eine höhere Performance sowie eine zusätzliche Ausfallsicherheit (Failover). Sollte eine Netzwerkkarte ausfallen, übernehmen die anderen die Anbindung des Servers an das Netzwerk.

Auch die Lüfter beziehungsweise die Kühlung eines Systems kann redundant ausgelegt sein. Dabei sind mehrere Lüfter für den Luftstrom im Gehäuse und somit für die Kühlung verantwortlich. Fällt einer aus, so übernehmen die anderen die Kühlung. In vielen Systemen werden beim Ausfall eines Lüfters die anderen Lüfter automatisch mit erhöhter Geschwindigkeit betrieben, um für den nötigen Luftstrom zu sorgen.

Server-Klimatisierung und Lärmentwicklung

In großen Unternehmen ist der Lärm, der von Servern produziert wird, kein Problem. Dort sind die Rechner in eigens optimierten, klimatisierten Rechenzentren untergebracht, sodass die Mitarbeiter von ausgehenden Emissionen nichts mitbekommen. In kleinen Unternehmen dagegen stehen die Server oft sehr nahe an den Arbeitsplätzen der Mitarbeiter. Diese sind dem Serverlärm und der Abwärme fast schutzlos ausgeliefert. Darüber hinaus überhitzt die produzierte Abwärme des Servers zusätzlich den Aufstellungsort, was zu Klimaproblemen bis hin zu Ausfällen der Systemhardware führen kann.

Gegen den Lärmstress und die Überhitzungsgefahr im Büro gibt es verschiedene Lösungen. So sollte bereits beim Server-Kauf darauf geachtet werden, dass das System unter Berücksichtigung der Performance einen geringen Energieverbrauch aufweist. Beispielsweise bieten die Hersteller von Server-Prozessoren entsprechende energieeffiziente CPUs an, die sich mit einer geringen elektrischen Leistungsaufnahme (TDP-Wert) begnügen. Zusätzlich sollte der IT-Verantwortliche auf ein effizientes und leises Kühlsystem achten. Temperaturgeregelte Lüfter mit großem Durchmesser sowie ausreichend dimensionierte Kühlkörper erfüllen diese Kriterien in einem Tower-Server in der Regel sehr gut.

Eine Alternative gegen Lärmbelästigung durch Server sind spezielle Akustikschränke. Diese können den Hardwarelärm eines Systems so dämpfen, dass die akustischen Emissionen unterhalb des für Büroräume normalen Geräuschpegels liegen. Empfohlen sind Schalldruckpegel geringer als 55 dB (A) bei überwiegend geistiger Tätigkeit und geringer als 70 dB (A) bei einfacher oder mechanischer Bürotätigkeit. Zusätzlich bieten entsprechende Komfortschränke noch die Optionen, die Wärmeentwicklung der Tower-Server durch Wärmerückgewinnung in einem Büroraum zu kontrollieren.