Zahl der Pleiten ist gestiegen

Der Mittelstand leidet

Das Insolvenzrisiko für mittelständische Anbieter war im vergangenen Jahr sehr hoch.

Laut einer Erhebung der Wirtschaftsauskunftei Creditreform sind 230 von 10.000 mittelständischen Unternehmen stark in ihrer Existenz gefährdet, etwa durch einen massiven Zahlungsverzug, oder haben bereits einen Insolvenzantrag gestellt. "Höher war das Risiko zuletzt 2003 und 2004", sagte ein Creditreform-Sprecher der Nachrichtenagentur Reuters. Auch die Bonität der Unternehmen verschlechterte sich weiter.

Im November 2009 stieg die Zahl der Firmeninsolvenzen um 6,9 Prozent auf 2539, in den ersten elf Monaten 2009 waren es mit 30.104 sogar 11,3 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Prominente Fälle waren etwa der einst größte Versandhändler Quelle, der Porzellanhersteller Rosenthal und die Unterwäschefirma Schiesser.

Experten erwarten für dieses Jahr einen weiteren Anstieg der Firmenpleiten, auch wenn die Wirtschaftsleistung wieder ansteigen dürfte. Creditreform geht von ungefähr 40.000 Insolvenzen in diesem Jahr aus - so viele waren es zuletzt 2003 und 2004.

Dennoch schätzen viele Firmen ihre Geschäftsaussichten günstiger ein. Die Zahl der Optimisten liegt inzwischen um 5,2 Prozentpunkte höher als die Zahl der Pessimisten. Der Creditreform-Wirtschaftsindikator, in den unter anderem auch die Einschätzung zur gegenwärtigen Lage sowie zur Insolvenzgefährdung mit eingerechnet werden, legte um 1,1 Punkte auf 8,0 Zähler zu. (jha)