Social Media Marketing für KMUs

Der Kunde - das bekannte Wesen

Kaum Ahnung vom Social Web

Noch problematischer sind die Gründe, warum sich Kleinbetriebe den sozialen Medien verweigern. Mitarbeiter seien mit sozialen Netzen nicht vertraut, der Zeitaufwand sei groß und der Nutzen unklar. Die Studienautoren empfehlen dagegen eindeutig: Die unternehmerische Haltung in Sachen Nutzung sozialer Medien muss proaktiv, risikobereit und innovativ werden.

Wie wenig zielgerichtet soziale Medien genutzt werden und wie marginal auch die Strategien sind, ihre Inhalte für den Geschäftserfolg gezielt auszuwerten, zeigt die Studie ebenfalls.

Knapp zwei Drittel aller Unternehmen, die soziale Netzwerke nutzen, hätten kein Controlling-System, das den Erfolg der Unternehmen in sozialen Netzwerken misst. "Damit verpassen diese Unternehmen die Chance, ihre Aktivitäten auf Basis einer regelmäßigen Überprüfung zu verbessern", mahnen die Wissenschaftler. Aber auch das Drittel der Unternehmen, das die Aktivitäten in sozialen Netzwerken fortlaufend überprüft, kommt im Urteil nicht viel besser davon: Sie nämlich würden "vorwiegend die Anzahl der Klicks auf ihren Seiten, die erhaltenen Freundschaftsanfragen sowie die Anzahl der Nutzerkommentare" messen. Nur wenige würden sich die Mühe machen, genau zwischen positiven und negativen Kommentaren zu unterscheiden. Damit vergeben sie die Chance der "qualitativen beziehungsweise inhaltlichen Überprüfung des Kunden-Feedbacks".

Der Kunde entwickelt mit

All diese Erkenntnisse sind erstaunlich vor dem Hintergrund anderer Ergebnisse, die die Gemeinschaftsstudie herausfilterte: Gefragt, wozu sich soziale Netzwerke eignen, vertritt eine Mehrheit (70 Prozent) der teilnehmenden Entscheidungsträger die Meinung, dass "soziale Netzwerke sich zur Identifikation neuer Produkt- und Dienstleistungsideen durch die Kommunikation mit externen Personen eignen". 63 Prozent, also fast zwei Drittel, sind der Ansicht, mit sozialen Netzwerken sei es möglich, "neue Produkte und Dienstleistungen schneller in den Markt einzuführen". Auch "die Diskussion und Bewertung neuer Produkte und Dienstleistungen" erkennen die Verantwortlichen weit überwiegend (74 Prozent) als Chance, wie neue Kommunikationskanäle ausgeschlachtet werden können (siehe Grafik Seite 18: "Wofür eignen sich ..."). Adidas beispielsweise nutzt das Feedback aus dem Social Web längst für die Einführung neuer Produkte.