Jobs in der ITK-Branche

Der große IT-Arbeitsmarktreport 2012

Große Gehaltssprünge sind vorbei

"Zu teure Kandidaten schlagen wir unseren Kunden gar nicht erst vor", sagt darum auch Dagmar Schimansky-Geier, die sich mit ihrer Personalberatung 1a Zukunft auf die Suche nach SAP-Experten konzentriert. Zwar sei der Markt für erfahrene SAP-Professionals schon seit Jahren eng; nach SAP-Retail-Spezialisten, Application Managern oder SAP-Entwicklern, die mit Kunden kommunizieren und Prozesse verstehen, müsse man lange suchen. "Dennoch sind die Zeiten der großen Verdienstsprünge vorbei, da die Kandidaten in die bestehenden Gehaltsstrukturen des Unternehmens passen müssen", sagt Schimansky-Geier.

Mehr Gehalt ist für viele Bewerber aber immer noch der wichtigste Wechselgrund. Das bestätigt Lars-Rüdiger Fink, Geschäftsführer der Personalberatung Next Level in Köln: "Das zweite Argument für den Entwickler ist die spannende Aufgabe, die ihm hilft, sich und sein Profil weiterzuentwickeln." Denn gerade für Softwareentwickler sei es entscheidend, sich zu spezialisieren. Wer nur breite Java-Kenntnisse ohne Branchenwissen, etwa im Banken- oder Energiesektor, habe, laufe eher Gefahr, seinen Job zu verlieren. Er ist austauschbar und tut sich schwer, eine neue Stelle zu finden. Dazu Fink: "Begehrt sind dagegen Entwickler mit Scrum-Erfahrung oder Programmierer, die sich über Entwurfsmuster Gedanken machen und darüber, wie sie eine Software konzipieren sollen."

Für Web-Entwickler ist derzeit Berlin eine ganz heiße Szene. Startups, zum Teil mit einer üppigen Finanzierung ausgestattet, suchen händeringend Personal, aber auch andere Firmen bauen Entwicklungssparten auf. "Wer Ruby on Rails oder PHP und die darauf basierenden Shopsysteme Oxid oder Magento beherrscht, hat in Berlin ebenso gute Aussichten wie Datenbankentwickler mit MySQL-Know-how", sagt Fink.