Dell macht Verluste, weil Intel nicht liefert

Dell hat für das vierte Quartal Umsatzeinbußen angekündigt. Mit dafür verantwortlich ist nach Angaben von Dell der mangelnde Nachschub an Intel-Prozessoren.

Dell beziffert den Verlust durch entgangene Verkäufe, vorrangig im Consumer-Markt, auf rund 300 Millionen US-Dollar. Statt den erwarteten 21 Cents Gewinn pro Aktie werden es deshalb nur 16 Cents sein, warnte Dell die Aktionäre, zwei Wochen vor Bekanntgabe der offiziellen Quartalsergebnisse. Lieferschwierigkeiten bei Intels Coppermine-Prozessoren macht Dell-Finanzchef Thomas Meredit für einen Teil der Verluste verantwortlich. Inzwischen soll der Nachschub von Intel laut Dell gesichert sein. Trotz der ärgerlichen Lieferschwierigkeiten will Dell seinem Exklusiv-Partner Intel aber treu bleiben. "Wir sind, was Prozessoren betrifft, zurzeit völlig auf Intel eingestellt", sagte Michael Dell. Er fügte an: "Die Lieferschwierigkeiten von Intel werden uns nicht veranlassen, irgendwo anders einzukaufen." Dell ist damit der letzte große PC-Hersteller, der nicht auch bei Intel-Konkurrent AMD einkauft. Sowohl Compaq, Gateway und zuletzt Hewlett-Packard bieten inzwischen PCs mit AMD-Prozessoren an. Branchenkenner sagen voraus, dass AMD den Durchbruch endgültig geschafft hat, wenn die Dell/Intel-Festung fällt.

Neben den Lieferschwierigkeiten von Intel, so gibt Dell-CFO Meredit an, habe man das Volumen der Bestellungen unterschätzt. Die Geschwindigkeit, mit der Firmen direkt nach dem problemlosen Jahrtausendwechsel PCs bestellt haben, traf Dell demnach unvorbereitet. Für das ganze Geschäftsjahr erwartet Dell einen Umsatz von 25 Milliarden US-Dollar. Im Vergleich zum Vorjahr ist das eine Steigerung um 38 Prozent. (uba)