Dell gibt Pläne für High-End-Server auf

Dell will künftig keine Acht-Wege-Server mehr anbieten. Eine entsprechende Kooperation mit Intel hat der Direktvermarkter beendet. Intel sollte einen Chipsatz entwickeln, der für den Betrieb von Datenbanken auf mit acht Xeon-Prozessoren ausgestatteten Servern optimiert ist.

Laut Neil Hand, Chef des Produkt-Marketings bei Dell, haben Leistungsverbesserungen bei Zwei- und Vier-Wege-Servern die Entwicklung der Acht-CPU-Systeme überflüssig gemacht. Den Markt für High-End-Systeme wolle Dell jedoch nicht Sun Microsystems, IBM und Hewlett-Packard alleine überlassen. Die Strategie laute nun, durch Zusammenschalten mehrerer kleiner Server die Leistung von Multiprozessor-Systemen zur Verfügung zu stellen, berichtet die Computerwoche.

Die Entscheidung zeige, welch große Schwierigkeiten der Anbieter habe, sich im Markt für Enterprise-Server zu etablieren, sagen Analysten. Laut Nathan Brookwood von Insight64 werden bei Dell hauptsächlich Geräte gekauft, für die wenig Support benötigt wird. Bei High-End-Servern sehe das anders aus. Es sei auch künftig nicht davon auszugehen, dass Kunden Systeme dieser Preisklasse bei Dell ordern.

Die Verkaufszahlen des ersten Quartals 2003 belegen die Einschätzung Brookwoods. Von insgesamt 246.000 verkauften Dell-Servern waren lediglich 400 mit acht Prozessoren ausgestattet, sagte IDC-Analyst Mark Melenovsky. Damit spielt das Unternehmen nur eine untergeordnete Rolle im High-End-Server-Markt, in dem im erfassten Zeitraum 237 Millionen US-Dollar umgesetzt wurden.

Der Versuch, High-End-Server an den Kunden zu bringen, scheiterte bereits 1999. Damals bot Dell den Acht-Wege-Server "PowerEdge 8450" an, der auf dem Intel-Chipsatz "Profusion" basierte - laut Brookwood ohne Erfolg. 2000 schloss der Direktvermarkter einen Kooperationsvertrag mit Unisys zur Vermarktung von 32-Wege-Xeon-Servern. Die Zusammenarbeit wurde jedoch ein Jahr später wieder beendet. (Computerwoche/Jürgen Mauerer)