Verschlüsselung

De-Mail muss noch höhere Sicherheitsstandards erfüllen

Im Zuge des Datenklau-Angriffs auf Sonys PlayStation Network, fordert Bundesdatenschützer Peter Schaar eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung beim geplanten De-Mail-Dienst für Behörden.

Mit dem De-Mail-Dienst sollen Bundesbürger ab dem Spätsommer rechtsverbindlich mit Behörden und Unternehmen über das Internet kommunizieren können. Im Licht des Datendiebstahl-Supergaus bei Sony Computer Entertainment, fordert der Bundesdatenschützer Peter Schaar alle Beteiligten auf, noch einmal an der Sicherheitsschraube zu drehen und eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für den Service zu entwickeln.

Laut Schaar habe der Skandal bei Sony gezeigt, dass persönliche Daten im Internet noch besser geschützt werden müssten. So sei es beim De-Mail-Dienst vor allem nötig, empfindliche Daten wie etwa eine Krankenakte, von den betreffenden Stellen - in diesem Falle den Krankenkassen - mit einer Ende-zu-Ende-Verschlüsselung zu schützen. Auf Viren und Spam werden De-Mail-Nachrichten bereits überprüft. Hierfür müssen die Nachrichten auf den Servern der De-Mail-Provider entschlüsselt. Für wirklich sicherheitskritische Inhalte sei dies jedoch ein unbefriedigender Zustand, betont Schaar in einer offiziellen Mitteilung.

Das De-Mail-Verfahren soll künftig ein Mail-Kommunikationsverfahren mit den Sicherheitsstandards eines gedruckten Briefes bieten. Die Deutsche Telekom, die Deutsche Post, United Internet und Francotyp-Postalia gehören zu den ersten Dienstleistern, die das Projekt unterstützen. Im zweiten Quartal 2011 startet der Service mit rund zwei Millionen Postfächern. Die Hälfte davon sind E-Postbrief-Kunden von der Deutschen Post, 800.000 Vorab-Registrierungen bringt der GMX- und Web.de-Betreiber United Internet mit. (PC-Welt/hal)