Partitions-Tricks

Datenträger unter Linux optimal organisiert

Beim Umgang mit Datenträgern und Partitionen kann man viel Potenzial verschenken. Linux-Systeme bieten zeitsparende Methoden, um Aufteilung, Kapazität und Datenaustausch zu optimieren.

Eine durchdachte Organisation von Festplatten und Partitionen spart viel Zeit. Erfreulicherweise sind später erkannte Defizite oft auch nachträglich zu korrigieren. So gilt die Mehrzahl der fundamentalen Tipps in diesem Beitrag für die Optimierung im laufenden Betrieb, lediglich die ersten beiden Punkte beziehen sich auf eine Neuinstallation.

Eigene Partition für das Home-Verzeichnis

Linux kann alle persönlichen Daten und Programmeinstellungen einer früheren Installation auf einfachstem Weg übernehmen. Nach einer Neuinstallation stehen dann alle Benutzerdaten und Software-Einstellungen sofort parat. Bei Programmen wie etwa einem Thunderbird läuft dann alles wieder wie gewohnt. Leider wird die eminent nützliche Option, „home“ auf eigener Partition anzulegen, von den Linux-Installern nicht direkt angeboten. Sie müssen durch manuelles Partitionieren dafür sorgen, dass das Home-Verzeichnis seine Partition erhält. Beim Installer Ubiquity, den alle Ubuntu-Varianten einschließlich Linux Mint verwenden, sieht die Vorgehensweise bei der Erstinstallation so aus:

Ob Sie bei der Definition dieses Partitionierungsschemas auf eine leere Festplatte treffen oder die eine oder andere Partition übernehmen können, ist hier nicht für jeden Einzelfall zu diskutieren. Ausgehend vom einfachsten Fall einer leeren Platte oder einer Platte, deren Daten Sie nicht mehr benötigen, gehen Sie so vor:

Markieren Sie die Laufwerkskennung (etwa „/dev/sda“), und wählen Sie „Neue Partitionstabelle“. Dann markieren Sie den neuen Eintrag „Freier Speicherplatz“ und klicken auf das „+“-Symbol. Im Unterdialog „Partition erstellen“ legen Sie nun die Partition für das Betriebssystem an, nach den oben genannten Regeln. Erneut auf „Freier Speicherplatz“ geht es dann mit „+“ weiter zur Swap-Partition und am Ende zur Home-Partition, die den verbleibenden Speicher komplett beanspruchen darf (es sei denn, Sie brauchen weitere Partitionen).

Bei einer späteren Neuinstallation verwenden Sie unter „Installationsart“ wieder „Etwas Anderes“ und damit die manuelle Partitionierung. Dabei markieren Sie jene Partition, die Sie aufgrund Ihrer Größe als bisherige Home-Partition erkennen, und klicken auf „Change“. Neben „Benutzen als“ verwenden Sie das bisherige Dateisystem – vermutlich Ext4. Als Einbindungspunkt wählen Sie „/home“. Entscheidend ist, dass die Option „Partition formatieren“ deaktiviert bleibt. Das sollten Sie nach „OK“ auch noch im Hauptdialog kontrollieren.

Grub-Bootmanager auf externen Datenträger

Bootloader Grub auf den USB-Stick schreiben: Beachten Sie bei mobilen Linux- Installationen, dass auch die Bootumgebung auf dem richtigen Datenträger landet.
Bootloader Grub auf den USB-Stick schreiben: Beachten Sie bei mobilen Linux- Installationen, dass auch die Bootumgebung auf dem richtigen Datenträger landet.

Linux-Systeme sind mobil. Abgesehen von Leistungsnachteilen gibt es keine Einschränkungen beim Einsatz von Linux etwa auf USB-Sticks. Bei der Installation sollten Sie aber darauf achten, dass der Bootmanager Grub ebenfalls auf dem Stick eingerichtet wird und nicht auf der internen Festplatte „/dev/sda“. Dies ist beim Installer von Ubuntu-basierten Systemen Standard und führt dazu, dass das mobile Linux nur auf dem Rechner läuft, auf dem es eingerichtet wurde.

Die Option für die Einrichtung des Bootloaders erscheint im Dialog „Installationsart“ des Ubuntu-Installers als „Gerät für die Bootloader-Installation“ unterhalb der Partitionsliste. Sorgen Sie hier dafür, dass derselbe Datenträger „/dev/sd[x]“ eingetragen wird, auf den Sie das System installieren. Je nach Bootreihenfolge in der Bios-/Uefi-Firmware müssen Sie dann gegebenenfalls das Bios-Bootmenü (oft Taste F12) nutzen, um statt von der Festplatte vom Datenträger mit dem mobilen Linux-System zu booten.