Datenschützer Schaar warnt vor übertriebener Sammelwut der EU

Umfang der Datensammlung in der Kritik

Hart ins Gericht ging Schaar mit der geplanten Weitergabe von Passagierdaten an die USA (siehe auch: Oberster Datenschützer kritisiert Vereinbarungen zu Flugpassagierdaten und Swift). Ein entsprechender Vertrag mit der EU steht angeblich kurz vor der Unterzeichnung. "Das Abkommen erfüllt weitgehend nicht den Standard des europäischen Datenschutzes." Der Datenschützer kritisierte vor allem den Umfang der Datensammlung. Zwar sei die Zahl der geforderten Datenfelder von 34 auf 19 reduziert worden. Das hätten die Verantwortlichen jedoch nur damit erreicht, dass einfach mehrere Felder zusammengefasst wurden (siehe auch: Datenschützer kritisieren Sammelwut der US-Behörden).

Am Umfang der Datenpakete habe sich dagegen kaum etwas geändert. Dieses Vorgehen erfülle nicht die Anforderungen des Datenschutzes, wonach die Erfassung von Informationen auf das nötigste zu reduzieren sei. Zudem dürfe das US-amerikanische Heimatministerium die gesammelten Daten 15 Jahre lang speichern. "Das ist sehr massiv." Aus Sicht des Datenschützers ist das Abkommen "kein akzeptables Vorbild für ein etwaiges europäisches System". (Computerwoche/mje)